Corpus Inscriptionum Latinarum II² : Mitarbeit an der Neuedition der lateinischen Inschriften der iberischen Halbinsel

Sevilla (SE), Kathedrale, CIL II 1180 © DAI, AEK // Isabelle Mossong

Forschung

Als Emil Hübner 1869 den CIL-Band zur iberischen Halbinsel publizierte, dem er bereits 1892 ein umfangreiches Supplement folgen ließ, legte er insgesamt ca. 6.500 Inschriften vor. Dazu kommen noch ca. 530 christliche Inschriften, die in den Band der Inscriptiones Hispaniae christianae (IHC; 1871/1900) aufgenommen wurden. Diese Zahl hat sich seither mehr als vervierfacht, sodass eine Überarbeitung des Hübnerschen Werkes seit langem ein dringendes Forschungsdesiderat ist. 1981 entstand deshalb unter maßgeblicher Beteiligung der Kommission für Alte Geschichte und Epigraphik das Projekt zur Neuedition der lateinischen Inschriften des antiken Hispanien. Dabei wurde entschieden, das Werk in Teilbände zu gliedern, die jeweils die Inschriften eines antiken Gerichtsbezirks (conventus iuridicus) umfassen. Das Projekt wurde von 1981 bis 2006 von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) langfristig gefördert. Von Seiten des DAI ist seit Beginn des Projekts ein Mitarbeiter an dem Vorhaben beteiligt (Armin Stylow bis 2005; Peter Rothenhöfer 2006 bis 2015; Isabelle Mossong seit 2016).

Ansätze und Methoden

Soweit möglich werden alle Inschriften vor Ort untersucht und fotografiert. Dazu kommt oft eine Dokumentation durch Zeichnung und Abklatsch. Autopsie und Dokumentation bilden die Grundlage für die kritische Textedition und einen knappen epigraphischen, prosopographischen und historischen Kommentar, der – soweit vorhanden – frühere Lesungen und die Überlieferung, etwa in Handschriften oder Reiseberichten, miteinbezieht.

Ein Blick in die bibliographische Kartei des Centro CIL II © DAI, AEK // Isabelle Mossong
Luyego (LE), ERPLE 70 © DAI, AEK // Isabelle Mossong
Segovia (SG), Aquaedukt, AE 1992, 1034 © DAI, AEK // Isabelle Mossong
León (LE), Museo provincial, CIL II 5699 © DAI, AEK // Isabelle Mossong