Forschung
Eine erste grundlegende Bestandsaufnahme der bisher erreichten Leistungen der Abteilung erfolgte gleich zu Projektbeginn, der 2020 in die schwierige Zeit des ersten Covid-Lockdowns fiel. Zehn Studierende der Altertumswissenschaften erhielten im Sinne der Nachwuchsförderung durch das innovative Format des Fernpraktikums die Gelegenheit, anhand von digitalisierten Dokumenten Einblicke in die Arbeit mit archivischen Materialien zu erhalten. Aufgaben, Rückläufe, Fragen und Lehreinheiten, z. B. zum Lesen von Handschriften, wurden in digitalen Sprechstunden erörtert. Mit Unterstützung dieser und später weiterer Praktikant:innen und Kulturweit-Freiwilliger konnten Daten zu den wissenschaftlichen Unternehmungen, Publikationen, Veranstaltungen im Institutsgebäude, Lehr- und Bildungsreisen, Mitarbeiter:innen, Bibliotheksnutzer:innen, Drittmittelmittelprojekten und vielem mehr erhoben werden. Diese systematischen Zusammenstellungen illustrieren nicht nur den großen Umfang der bisherigen wissenschaftlichen Tätigkeiten des DAI in Griechenland, sondern bilden die Grundlage für eine Reihe von Beiträgen, die in einem in Vorbereitung befindlichen Sammelband zur Institutsgeschichte erscheinen werden. Sich verschiebende Forschungsschwerpunkte, institutionelle und persönliche Netzwerke werden erfasst und wissenschafts- wie zeitgeschichtlich eingeordnet.
Anschließend kontaktierten wir ehemalige Mitarbeiterinnen und Mitarbeit sowie Personen aus dem Umfeld des Instituts und erkundigten uns gezielt nach ihren Erinnerungen. Beinahe 90 Zeitzeug:innen ließen uns in teils schriftlich, teils persönlich geführten Interviews an ihrem Wissen und ihren Erlebnissen teilhaben. Ihre Angaben, Dokumente und Fotos bereichern unsere Kentnisse besonders für die Zeit seit der Wiedereröffnung nach dem Zweiten Welkrieg. Vielfach geben sie etwa Aufschluss über Hintergründe von Forschungsunternehmungen oder nicht schriftlich dokumentierte Entscheidungsfindungen und schlagen Bögen über langfristige Entwicklungen. Die dabei enstandenen Tonbandaufnahmen werden in einem ‚Oral-Archive‘ gesammelt.
Ein weiteres Teilprojekt, der Blog ‚People at the DAI of Athens‘ ermöglicht bereits seit 2021 regelmäßig Einblicke in vergangene Zeiten der Athener Abteilung. Hier präsentieren wir neben den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, die den Lauf der Abteilung prägten, gelegentlich auch ›hidden lives‹ – Personen, die sonst seltener im Rampenlicht stehen, aber die Arbeit des Instituts in vielfältiger Weise begleiten, wie etwa Grabungsarbeiter, Sekretärinnen und Fotograf:innen.
Mehrere Vorträge und Beiträge zu spezifischen Themen rings um die Institutsgeschichte sind bereits gehalten worden und in Druckvorbereitung, beispielsweise zur Rolle der Frauen an der Abteilung der Athen oder dem Archäologen Gabriel Welter.
Im Festjahr wird zudem eine Ausstellung die wissenschaftliche Tätigkeit des DAI Athen in Griechenland und die Geschichte der Abteilung präsentieren.
Projekt exportieren