Überblick
Auf einer Terrasse nördlich oberhalb der Altis von Olympia am Hang des Kronoshügels waren die Schatzhäuser aufgereiht, die zur Repräsentation ihrer politisch aufstrebenden Stifterstädte aus der gesamten griechischen Welt und der Aufbewahrung kostbarer, nach Olympia geweihter Gegenstände dienten. Die dadurch sehr prominente Baugruppe stammt aus archaischer und frühklassischer Zeit, als die Stiftung von Schatzhäusern in die mutterländischen Wettkampfstätten besonders üblich war, während sie danach an Bedeutung verlor, weil die Stifterpoleis später andere Formen der Weihungen bevorzugten. Bei Pausanias, der Olympia um 170 n. Chr. besuchte und dessen Beschreibung die ausführlichste antike Quelle darstellt, sind die meisten Stifterstädte überliefert: Sikyon, Karthago bzw. Syrakus, Epidamnos, Byzanz, Sybaris, Kyrene, Selinunt, Metapont, Megara und Gela. Dazu kommen wahrscheinlich Stiftungen von Kroton und Paestum. Der griechische Westen ist also mit einer ganzen Reihe von Schatzhäusern in Olympia vertreten, so daß nach den neuen Bauaufnahmen an Fundamenten und Architekturteilen und den Überlegungen zur Rekonstruktion der Bauten eine übergreifende Untersuchung der Herkunft bestimmter baulicher Details an der steinernen Architektur und an den Dachterrakotten aus Unteritalien, Sizilien und Albanien das abschließende Ziel der neuen Studie bildet.
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