Archäologie und Erbe des deutschen Kolonialismus in Afrika

© DAI-KAAK // Cornelia Kleinitz

Ergebnisse

Projektbericht 2022

Zu Beginn des Jahres 2022 konnte ein lange geplanter Ortsbesuch in der Volta-Region im Osten Ghanas stattfinden, die einst Teil der Kolonie Togoland war und zahlreiche Zeugnisse der deutschen Kolonialherrschaft birgt. Diese (baulichen) Hinterlassenschaften werden im Zentrum der gemeinsamen Forschungen der KAAK und der University of Ghana im Rahmen des ‚Volta-German Shared Colonial Heritage Project‘ stehen.

Ebenfalls in Zusammenarbeit mit Kollegen von der University of Ghana sowie der University of Cambridge organisierten wir, gefördert durch den DAAD, eine gut besuchte Session im Rahmen des 16. Kongresses der Panafrikanischen Archäologischen Assoziation (PAA) in Sansibar im August 2022. Diese baute auf einem ersten Online-Workshop zur ‚Archäologie des deutschen Kolonialismus in Afrika‘ im Juni 2021 auf, an dem ArchäologInnen aus Ghana, Togo, Kamerun, Namibia, Tansania, Deutschland und Großbritannien teilnahmen. In Sansibar konnten sich TeilnehmerInnen des DAAD-Workshops erstmals persönlich kennenlernen und ihre Projekte mit einem afrikanischen und globalen Publikum diskutieren.

Die Session zum Thema ‘The Archaeology of German and British Colonialism in Africa, and its Heritage Legacies’ umfasste u.a. Beiträge zu Restitution, Erinnerungskulturen, Kulturerbemanagement, indigener Resilienz, Unterwasserarchäologie und der Archäologie von Missionierung und Kolonisierung. Die Diskussion zeigte, dass sich Anliegen, Fragestellungen, Probleme und Anforderungen bei der Erforschung und dem Umgang mit dem (deutschen) kolonialen Erbe in den verschiedenen Ländern sehr ähneln und dass eine stärkere Kommunikation und ein intensiverer Erfahrungsaustausch zwischen den Forschenden Synergien freisetzt.

Im Rahmen eines Ortsbesuchs in der Stadt Pangani im Norden Tansanias wurden einige der auf der Konferenz besprochenen Themen vertieft und ein Kulturerhalt-Projekt zum deutschen kolonialen Erbe dieses einst wichtigen Zentrums der ehemaligen Kolonie Deutsch-Ostafrika gemeinsam mit örtlichen Kollegen und lokalen NGOs entwickelt.