Überblick
Forschungen zu und an römischen Grenzen haben an der RGK eine lange Tradition. Zur Zeit wird im Projekt „Limites: Grenzen, Wege und Interaktionsräume“ an verschiedenen Abschnitten römischer Grenzen untersucht, wie im Grenzgebiet des römischen Reiches Militär, lokale Bevölkerungen und Neuankömmlinge miteinander zusammenlebten, interagierten und Neues schufen. Dafür werden Landschaften um wichtige römische Stützpunkte und eisenzeitliche Siedlungszentren erforscht, um Siedlungsmuster und Landschaftsentwicklung besser zu verstehen. Durch die Analyse von gezielten Bohrkernen werden Veränderungen in der Umwelt und Landschaft und von den Gewohnheiten der Bewohner sichtbar gemacht. So wird herausgearbeitet, wie die Grenzräume am Rande des römischen Reiches „funktionierten“ und strukturiert waren, und wie sie sich entwickelten. Im Zeitraum 2021-25 finden Feldforschungen in Schottland, Deutschland, Tschechien, Rumänien und Bulgarien statt. Diese exemplarisch ausgewählten "Limesregionen" zeigen zum einen die sehr inhomogene Ausgestaltung der Außengrenze des Imperiums, zum anderen ganz unterschiedliche politische Strukturen auf der Gegenseite. So werden durch Vergleiche individuelle Reaktionen und Gegenreaktionen sichtbar. Neben diesen Grundlagenforschungen und Neubeobachtungen spielt für die Arbeiten zu Grenzen und ihrem Umfeld die Einordnung und Kontextualisierung der Ergebnisse in theoretisch informierten Diskussionen der „border studies“ eine zentrale Rolle.
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