Limites. Grenzen, Wege und Interaktionsräume

Die Erforschung römischer Grenzen an der RGK bildet traditionell einen Forschungsschwerpunkt des Hauses. Verschiedene Teilprojekte widmen sich unterschiedlichen Grenzregionen des römischen Imperiums. Sie nehmen mit ihren Forschungen an aktuellen Diskussionen der Border Studies und an theoretischen Debatten um Grenzkonzepte teil.

Magnetische Messungen auf dem Middlebie Hill in Dumfriesshire in Schottland, im Hintergrund das Hillfort Burnswark © DAI + RGK // Christoph Rummel

DAI Standort  Römisch-Germanische Kommission

Projektart  Verbundforschung mit Teilprojekten

Laufzeit  2021 - 2025

Disziplinen  Provinzialrömische Archäologie, Landschaftsarchäologie, Prähistorische und historische Archäologie

Projektverantwortlicher  Dr. Christoph Rummel

Adresse  Palmengartenstr. 10-12 , 60325 Frankfurt am Main

Email  Christoph.Rummel@dainst.de

Team  Dr. Christoph Rummel, Dr. Kerstin P. Hofmann, Dr. Gabriele Rasbach, Sandra Schröer-Spang, Jessica Schmauderer

Laufzeit  2021 - 2025

Projektart  Verbundforschung mit Teilprojekten

Cluster/Forschungsplan  RGK - Grenzen und kulturelle Interaktion

Fokus  Feldforschung, Auswertung, Methodenentwicklung

Disziplin  Provinzialrömische Archäologie, Landschaftsarchäologie, Prähistorische und historische Archäologie

Methoden  Feldforschung, Bodenuntersuchungen, Prospektionsmethoden, Bohrungen, Fernerkundung, Geomagnetik, Geophysikalische Untersuchungen, GIS-Analyse, LiDAR, Luftbildfotografie, Satellitenaufnahmen, Surveys, Räumliche Auswertungen

Partner  Arheološki Institut Belgrad, Goethe-Universität Frankfurt am Main, Institut für Archäologische Wissenschaften, Abteilung Vor- und Frühgeschichte, Archäologie und Archäobotanik Afrikas, University of Edinburgh, Historic Environment Scotland, LIMESEUM, Deutsche Limeskommission, Rumänische Limeskommission, Archäologisches Institut der Akademie der Wissenschaften der Tschechischen Republik, Brno

Schlagworte  Kriege, Akkulturation, Kulturelle Transformationen, Grenzen, Imperium Romanum, Archäologisch definierte Gruppen, Soldaten

Projekt-ID  5604

Überblick

Forschungen zu und an römischen Grenzen haben an der RGK eine lange Tradition. Zur Zeit wird im Projekt „Limites: Grenzen, Wege und Interaktionsräume“ an verschiedenen Abschnitten römischer Grenzen untersucht, wie im Grenzgebiet des römischen Reiches Militär, lokale Bevölkerungen und Neuankömmlinge miteinander zusammenlebten, interagierten und Neues schufen. Dafür werden Landschaften um wichtige römische Stützpunkte und eisenzeitliche Siedlungszentren erforscht, um Siedlungsmuster und Landschaftsentwicklung besser zu verstehen. Durch die Analyse von gezielten Bohrkernen werden Veränderungen in der Umwelt und Landschaft und von den Gewohnheiten der Bewohner sichtbar gemacht. So wird herausgearbeitet, wie die Grenzräume am Rande des römischen Reiches „funktionierten“ und strukturiert waren, und wie sie sich entwickelten. Im Zeitraum 2021-25 finden Feldforschungen in Schottland, Deutschland, Tschechien, Rumänien und Bulgarien statt. Diese exemplarisch ausgewählten "Limesregionen" zeigen zum einen die sehr inhomogene Ausgestaltung der Außengrenze des Imperiums, zum anderen ganz unterschiedliche  politische Strukturen auf der Gegenseite. So werden durch Vergleiche individuelle Reaktionen und Gegenreaktionen sichtbar. Neben diesen Grundlagenforschungen und Neubeobachtungen spielt für die Arbeiten zu Grenzen und ihrem Umfeld die Einordnung und Kontextualisierung der Ergebnisse in theoretisch informierten Diskussionen der „border studies“ eine zentrale Rolle.