Überblick
Das Gadara Projekt wird seit 2018 von der Außenstelle Damaskus in Kooperation mit dem jordanischem Department of Antiquities durchgeführt. Ein Fokus liegt auf den Dynamiken der Siedlungsgeschichte und Raumbildung des antiken Gadara bis hin zur Neubesiedlung Umm Qays.
Während die Forschungen bisher auf die Urbanisierung Gadara in einem größeren Maßstab abzielte, gilt es nun zuklären, wie sich diese Veränderungen in kleinerem Maßstab vollzogen haben. Durch das Aufzeigen dieser Veränderungen als Indikatoren für Aneignung, Fragmentierung und schließlich Zerstörung und/oder Aufgabe ist es möglich, die Nutzung des Raums im täglichen Leben in jeder Siedlungsphase nachzuvollziehen. Ergänzt wird dieser Datensatz durch die Informationen auf regionaler Ebene zur Land- und Ressourcennutzung des Hinterlandes, die seit 2010 durch den Gadara/Umm Qays Hinterland Survey erhoben werden. Die aktuellen Ausgrabungen befinden sich intra muros im Südosten der hellenistisch-römischen Befestigung Gadaras. Es ist eines der wenigen Bereiche, der Ende des 19. Jhs nicht überbaut wurde und somit einen direkten Zugang zu den Siedlungsspuren der vergangenen 2000 Jahre bietet.
Im Zentrum steht das Verständnis der intra muros Strukturen zwischen Fortifikation und, weiter Norden, der Bebauung um einen Grabbau in hellenistisch bis umayyadischer Zeit. Die Ergebnisse werden mit den erworbenen Kenntnissen des Gadara/Umm Qays Hinterland Surveys und Altgrabungen im Stadtgebiet integriert, um so die Siedlungsdynamiken auf regionaler Ebene zu untersuchen und zu vergleichen.
Ergänzt wird das Projekt durch eine im Rahmen einer Qualifikationsarbeit betriebene Forschung der Neubesiedlung des Siedlungshügels vom Ende des 19./Anfang des 20. Jhs.
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