Überblick
Inhalt des archäologisch-bioarchäologischen Projektes ist eine engmaschige, auf Isotopendaten gestützte Studie an mittel-/spätbronze- und früheisenzeitlichen Gemeinschaften in Südost-Arabien. Ziel ist die Erforschung von Resilienzverhalten in Gemeinschaften, die tiefgreifenden Veränderungen von Mensch-Umwelt-Beziehungen unterworfen sind. Es wird untersucht, wie die Bevölkerung mit massiven soziokulturellen Umwälzungen und nachhaltigen Folgen von Aridifizierung umgegangen sind und wie signifikant die Auswirkungen auf den Lebensstil und die Mobilität in dieser Region waren. Studien zur Biografie, Ernährung und Lebensweise von Individuen sowie zu gesellschaftlichen Dynamiken und Mobilität wurden in der Golfregion für nahezu das gesamte 2. Jahrtausend v. Chr. bisher weitgehend vernachlässigt. Somit sind sowohl Gruppenbiografien sowie krisenbezogene Anpassungsstrategien der Bevölkerungsgruppen unklar. Die Grundlage für die Untersuchungen bildet ein intaktes und ungestörtes Kollektivgrab im Emirat Fujairah, V.A.E. (Dibba 76), das zwischen in das 2. und anfängliche 1. Jahrtausend v. Chr. datiert - mit einer Nachnutzungsphase in der hellenistischen Zeit. Dibba 76 ist eine für Südost-Arabien einzigartige Fundstelle, die ungestörte Grabanlage war bis zu 1000 Jahre in Gebrauch und enthält Hunderte Individuen beider Geschlechter und aller Altersklassen. Damit stellt das Kollektivgrab eine einzigartige Quelle für die Durchführung biografischer Studien der bestatteten Individuen und Gruppen dar.
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