Digital Roofs

Bauwerke waren in der Antike häufig mit Dachziegeln aus Ton gedeckt. Diese konnten reich verziert sein und waren in der Regel deutlich größer und schwerer als die heute verwendeten. Ziel des Projektes "digital roofs" ist es, Technologien und Methoden für die qualitätvolle Datenpublikationen der großen Fundmengen zu entwickeln.

© DAI // Friederike Fless

DAI Standort  Zentrale-Präsidialbereich

Projektart  Teilprojekt einer Verbundforschung

Laufzeit  2020 - 2025

Disziplinen  Archäologie, Klassische Archäologie, Digital Humanities

Projektverantwortlicher  Prof. Dr. Dr. h.c. Friederike Fless

Adresse  Podbielskiallee 69-71 , 14195 Berlin

Email  praesidentin@dainst.de

Laufzeit  2020 - 2025

Projektart  Teilprojekt einer Verbundforschung

Cluster/Forschungsplan  P - Datenqualität und Digitale Archäologie

Fokus  Objektforschung, Methodenentwicklung

Disziplin  Archäologie, Klassische Archäologie, Digital Humanities

Methoden  Beschreibung, Digitale Fotografie, Digitale Dokumentation, Digitale grafische Dokumentation, Dokumentation Fund/Befund, Elektronische Datenverarbeitung

Partner  Präsidialbereich des DAI, Berlin, Abteilung Athen, Abteilung Rom, Architekturreferat an der Zentrale, Ephorie für Altertümer von Elis, Staatliche Museen zu Berlin (SMB)

Schlagworte  Archäologie, Architektur, Klassische Archäologie, Terrakotta, Bauteile, Dachziegel, Mobile Objekte

Projekt-ID  5549

Überblick

Antike Dachziegel sind mit ihren Maßen und ihrem Gewicht sowie der schieren Masse der Fragmente, die auf Grabungen und bei Surveys gefunden werden, eine Fundgruppe, die eine große Herausforderung für die Dokumentation darstellt. Auch wenn es zahlreiche Empfehlungen gibt, wie man Dachziegel auf griechischen und römischen Grabungen dokumentieren sollte und welche Potentiale das Material für weitergehende Untersuchungen hat, werden vor allem die unverzierten Dachziegel noch relativ selten in einer Form veröffentlicht, die weitergehende Studien erlaubt.

Kern des Projektes ist es daher:

1. neue Verfahren zur digitalen Dokumentation von Dachziegelfunden zu entwickeln und zu testen,

2. die Veröffentlichung unbearbeiteter Dachziegel-Konvolute auf Grabungen zu fördern und damit

3. ein Kompendium gut dokumentierter Vergleichsfunde zu erstellen.

Das Projekt findet im Austausch mit den Zentralen Wissenschaftlichen Diensten und dem Projekt KulturGutRetter statt. In miteinander vernetzten Projekten des Architekturreferates an der wissenschaftlichen Abteilung der Zentrale sowie den Abteilungen Athen und Rom, die jeweils eigene wissenschaftliche Fragestellungen zu Dachziegeln und Dachterrakotten verfolgen, werden die Methoden und Technologien getestet. Dies bildet die Grundlage weiterer Optimierungen.

 

Minimum Standard Procedures

Das am Deutschen Archäologischen Institut angesiedelte Projekt »Digital Roofs« hat u. a. das Ziel, aufeinander abgestimmte Workflows von Technologieeinsatz, Datenbankstruktur und Methodik der Dokumentation zu entwickeln und zu testen. Dabei soll eine standardisierte und damit vergleichbare Dokumentation in möglichst hoher Qualität und in angemessener Zeit erreicht werden. Die Daten sollten nach der Erstdokumentation in einer Form vorliegen, die eine Veröffentlichung erlaubt. Es wurden dafür Methoden und Technologien der verschiedenen Arbeitsschritte getestet und weiterentwickelt, die unter Methodik beschrieben sind.

Für die Entwicklungen im Rahmen des Projektes ist der Austausch mit dem Projekt KulturGutRetter, das von Katja Piesker als Leiterin des Archaiitekturreferates geleitet wird, grundlegend. Dort werden grundlegende Diskussionen über Minimum Standard Procedures  geführt, die eine genormte und zugleich schnelle Dokumentation in Katastrophenfällen erlauben. Diese Diskussionen wirken nun wiederum in die Forschung des DAI zurück. Die methodischen und technologischen Entwicklungen im Rahmen des Projektes "digital roofs" sind ein Beispiel hierfür.

Mikrofotografie der Ware mit USB-Mikroskop © DAI Zentrale // Annalize Rheeder
Fotostation ohne künstliche Beleuchtung © DAI Zentrale // Friederike Fless
Messung von Farben mit Color Picker © DAI Zentrale // Annaliize Rheeder
Fotostudio ohne künstliche Beleuchtung © DAI Zentrale // Friederike Fless
Laser Aided Profiler XL - Messung der Form über Lasertriangulation © DAI Zentrale // Annalize Rheeder
Dachziegel mit Dachrinne vom Kerameikos in Athen - Aus 3D-Scan erstellte Profilaufnahmen © DAI Zentrale // Annalize Rheeder
Mikrofotografie der Ware - USB-Mikroskop auf Marko-Schlitten © DAI Zentrale // Friederike Fless
Kühlmittelwaage im Einsatz © DAI - Zentrale // Friederike Fless
Rankensima aus Olympia Inv.-Nr. 3R119 © DAI Zentrale // Friederike Fless