Bariano. Der frühchristliche Baukomplex im ehemaligen Karmeliter-Konvent „dei Neveri“

In Bariano hat sich ein spätantiker Zentralraum mit frühchristlichen Fresken erhalten. Seit 2020 arbeitet das DAI Rom in einem gemeinsamen Projekt mit den lokalen Behörden und Universitäten an der Erforschung dieses einzigartigen Bauensembles, um seine Datierung, Funktion und Nutzung zu bestimmen.

Abb.1: Die Westseite der heutigen Kirche della Madonna del Carmine, Bariano (BG) © N. Zimmermann, DAI Rom // N. Zimmermann, DAI Rom

DAI Standort  Abteilung Rom

Laufzeit  2020 - 2025

Projektverantwortlicher  Dr. Norbert Zimmermann

Adresse  via Sardegna 79-81 , 00187 Rom

Email  Norbert.Zimmermann@dainst.de

Laufzeit  2020 - 2025

Partner  Università Ca' Foscari Venezia, Dipartimento di Studi Umanistici: Scienze dell'antichità: letterature, storia e archeologia, Università Cattolica del Sacro Cuore di Milano, Dipartimento di Storia, Archeologia e Storia dell'Arte, Università degli Studi di Bergamo, Centro Studi sul Territorio "Lelio Pagani", Università degli Studi di Padova, Dipartimento dei Beni Culturali, Soprintendenza Archeologica, Belle arti e Paesaggio per le province di Bergamo e Brescia, Stiftung "Convento dei Neveri", Ufficio Beni Culturali e Ufficio per la Pastorale della Cultura- Curia Diocesana di Bergamo

Förderer  Abteilung Rom

Projekt-ID  5536

Permalink  https://www.dainst.org/projekt/-/project-display/4825892

Überblick

In der kleinen Ortschaft Bariano, ca. 20 Kilometer südlich von Bergamo in der norditalienischen Provinz Lombardei, kannte man bislang keine baulichen Reste der römischen Antike. Bariano liegt auf der West-Ost-Route von Mailand nach Brescia – Verona – Padua, auf halbem Weg zwischen Mailand nach Brescia an einer Furt, die über den Fluss Serio führte. Bei Restaurierungsarbeiten in der kleinen Kirche der Madonna del Carmine stieß man unter mehreren Schichten von Wandmalerei aus Neobarock, Renaissance und Mittelalter, auf spätantik-frühchristliche Malereien in spektakulärer Qualität. Es zeigte sich dann, dass auch in der daneben liegenden Ruine des ehemaligen Karmeliter-Konvents in bis zu 10m Höhe das originale, antiken Mauerwerk eines römischen Großbaus erhalten ist (Abb. 2), so dass der östliche Teil des rechtwinkligen Saalbaus sowie der südwestlich angeschlossene Zentralbau einer gründlichen Untersuchung unterzogen wurden. Bei anschließenden Ausgrabungen wurde zudem ein Gräberfeld mit Bestattungen östlich des sekundär durch den Einbau eines Altars als Kirche genutzten biabsidalen Zentralraumes erschlossen, das von der Spätantike bis ins Frühmittelalter belegt wurde.

 

 

Abb.1: Die Westseite der heutigen Kirche della Madonna del Carmine, Bariano (BG) © N. Zimmermann, DAI Rom // N. Zimmermann, DAI Rom
Abb.2: Längsschnitt durch den Gebäudekomplex in Bariano: links die Ostwand des rechteckigen Saalbaus, rechts die Ostwand der heutigen Kirche mit dem nachträglichen Altar © DAI Rom – ACAS 3D, F. Capriuoli // DAI Rom – ACAS 3D, F. Capriuoli
Abb.3: Abwicklung der Ostwand der Kirche und der Apsiskalotte © M. Limoncelli - N. Zimmermann, DAI Rom // M. Limoncelli - N. Zimmermann, DAI Rom
Abb.4: Malerei des frühen 5. Jhs.: Kranztragende Apostel, Kirche der Madonna del Carmine, Bariano (BG) © N. Zimmermann, DAI Rom,Curia di Bergamo // N. Zimmermann, DAI Rom, Curia di Bergamo
Abb.5: Abwicklung der Ostseite der Kirche der Madonna del Carmine mit Hervorhebung der spätantiken Wandmalerei © M. Limoncelli - N. Zimmermann, DAI Rom // M. Limoncelli - N. Zimmermann, DAI Rom
Abb.6: Rekonstruktionsvorschlag © N. Zimmermann, DAI Rom // N. Zimmermann, DAI Rom
Abb.7: Mesh-Modell des Inneren der Kirche della Madonna del Carmine, Bariano (BG) © DAI Rom – ACAS 3D, F. Capriuoli // DAI Rom – ACAS 3D, F. Capriuoli
Abb.8: 3D-Scan des Inneren der Kirche della Madonna del Carmine, Bariano (BG) © DAI Rom – ACAS 3D, F. Capriuoli // DAI Rom – ACAS 3D, F. Capriuoli