Überblick
In der kleinen Ortschaft Bariano, ca. 20 Kilometer südlich von Bergamo in der norditalienischen Provinz Lombardei, kannte man bislang keine baulichen Reste der römischen Antike. Bariano liegt auf der West-Ost-Route von Mailand nach Brescia – Verona – Padua, auf halbem Weg zwischen Mailand nach Brescia an einer Furt, die über den Fluss Serio führte. Bei Restaurierungsarbeiten in der kleinen Kirche der Madonna del Carmine stieß man unter mehreren Schichten von Wandmalerei aus Neobarock, Renaissance und Mittelalter, auf spätantik-frühchristliche Malereien in spektakulärer Qualität. Es zeigte sich dann, dass auch in der daneben liegenden Ruine des ehemaligen Karmeliter-Konvents in bis zu 10m Höhe das originale, antiken Mauerwerk eines römischen Großbaus erhalten ist (Abb. 2), so dass der östliche Teil des rechtwinkligen Saalbaus sowie der südwestlich angeschlossene Zentralbau einer gründlichen Untersuchung unterzogen wurden. Bei anschließenden Ausgrabungen wurde zudem ein Gräberfeld mit Bestattungen östlich des sekundär durch den Einbau eines Altars als Kirche genutzten biabsidalen Zentralraumes erschlossen, das von der Spätantike bis ins Frühmittelalter belegt wurde.
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