Die Michigan Papyri im Ägyptischen Museum zu Kairo. Restaurierung, Katalogisierung und Publikation von Papyri aus Karanis

Was auf diesen Papyri geschrieben steht, lässt uns am Leben der Menschen im Ägypten unter römischer Herrschaft teilhaben. Die Michigan Papyri umfassen Reste der Bücher, die sie lasen, und Urkunden, die neues Licht auf Verwaltung und tägliche Mühen und Freuden in Karanis im 2. Jh. n. Chr. werfen.

Blick vom Dorf Karanis nach Norden über die Ebene von Psenharpsenesis; im Vordergrund das Eingangstor zu einem Speisesaal, der zum Nordtempel gehörte (1. Jh. n. Chr.) (Photo V. Vaelske).

DAI Standort  Abteilung Kairo

Laufzeit  seit 2010

Projektverantwortlicher  Cornelia Roemer

Adresse 

Email  Cornelia.Roemer@dainst.de

Team  Cornelia Roemer

Laufzeit  seit 2010

Projekt-ID  2892

Permalink  https://www.dainst.org/projekt/-/project-display/63492

Überblick

Die Michigan Papyri, die heute im Ägyptischen Museum aufbewahrt sind, wurden 1924–1936 in dem Dorf Karanis im nordöstlichen Fayum von amerikanischen Wissenschaftler*innen der University of Michigan in Ann Arbor ausgegraben. Der Ort war vom 3. Jh. v. bis zum 7. Jh. n. Chr. besiedelt; heute nennen ihn die Ägypter Kom Aushim. Zahlreiche Ruinen zeugen noch von einem einst lebendigen Dorf mit bescheidenen Häusern, aber auch Villen, Getreidespeichern und Badehäusern. Da die Amerikaner in den 1920er-Jahren schon moderne Grabungsaufzeichnungen einsetzten, sind für viele Funde die genauen Fundorte überliefert. So ist es möglich, Texte bestimmten Teilen des Dorfs zuzuteilen und oft auch bestimmten Häusern. Diese Voraussetzungen bieten die fast einmalige Gelegenheit, Erkenntnisse der Archäologie und der Papyrologie zu kombinieren. Im Mittelpunkt der Erforschung stehen die Papyri, die im 2. Jh. n. Chr. durch die Hände des Steuereinnehmers Sokrates und seiner Familie gingen. 

 

 

 

 

 

Alte Gasse in Karanis
Alte Gasse in Karanis; Blick nach Osten. Ancient street in Karanis. © DAI Kairo // V. Vaelske
Aquarell einer Wanddekoration
Aquarell einer Wanddekoration aus einem Haus südlich des Südtempels von Karanis (Aquarell von Vessela Bashatly) Zu sehen sind die Dioskuren (links) und eine Priesterin der Isis beim Opfern über kleinen Brandaltären (aus: C. Römer, The Gods of Karanis 2016). Watercolour of a wall decoration from a house south of the Southern Temple of Karanis (watercolour by Vessela Bashatly). Observable are the Dioscuri (left) and a priestess of Isis sacrificing over a small altar (from C. Römer, The Gods of Karanis 2016). © C. Römer/ DAI Kairo // V. Bashatly
Blick auf die Ruinen von Karanis
// C. Römer
Blick ins Hinterland von Karanis nach Süden
// C. Römer
Blick vom Dorf Karanis
Blick vom Dorf Karanis nach Norden über die Ebene von Psenharpsenesis; im Vordergrund das Eingangstor zu einem Speisesaal, der zum Nordtempel gehörte (1. Jh. n. Chr.) (Photo V. Vaelske). // V. Vaelske
Blick zu der Höhe, auf der das Haus des Sokrates stand
// C. Römer
Fragmente der Rolle mit Menanders Komödie Das Schiedsgericht
// C. Römer
Fragmente von Urkunden aus dem 2. Jh. n. Chr
// C. Römer
Getreidemühle in Karanis
Getreidemühle, zusammengesetzt von Teilnehmern der International Winterschool im Fayoum 2011 (Photo V. Vaelske). // V. Vaelske
Glas 67
Glas 67 (von 320 Gläsern), in denen die Papyri aufbewahrt werden. Rechts oben ein Stück aus einer Papyrusrolle mit Homers Ilias. Glass plate 67 (of 320 glass plates) in which the papyri are preserved. Top right is a fragment from a papyrus scroll containing Homer’s Iliad. © Egyptian Museum Cairo/DAIK // Egyptian Museum Cairo/DAIK