Siedlungskammern diesseits und jenseits der Alpen in der Eisenzeit: Vergleichende Studien zum Raum Hohenasperg und dem Golaseccagebiet

© I. Balzer/DAI Rom // I. Balzer/DAI Rom

Forschung

Die Siedlungen im Hohenaspergprojekt wurden auf zwei Ebenen mit unterschiedlichen Methodenansätzen untersucht.

1) Mikroebene: interne Siedlungsanalyse (Ein- oder Mehrphasigkeit bzw. Kontinuität oder Diskontinuität; Abschätzung der Siedlungsgröße; Art und Anordnung der Bebauung, Ausrichtung, Größe, Nutzungsart und Architektur).

2) Makroebene: externe Siedlungsanalyse (Quellenkritik und Quellenfilter; Umfeldanalyse, Lage- bzw. Standortfaktoren, Siedlungsmuster etc).

Nicht alle für das Hohenaspergprojekt entwickelten Instrumentarien können auf das Arbeitsgebiet um Castelletto sopra Ticino/Sesto Calende angewendet werden oder sind für eine vergleichende Untersuchung sinnvoll. Eine der vorrangigsten Aufgaben des Projekts ist deshalb die Synchronisation der Siedlungsdynamik diesseits und jenseits der Alpen. Ab wann kann Castelletto sopra Ticino/Sesto Calende als eine Zentralsiedlung gewertet werden, ist dies zeitlich parallel mit dem „Fürstensitzkreis“ zu setzen, und ist dies konform zur Siedlungsentwicklung im Bereich Hohenasperg? Hängen Diminuierung, Wachstum oder Zentralisierung der Siedlungen auf beiden Seiten der Alpen in ökonomischer Weise zusammen, oder sind jeweils eigene Faktoren (Klimaverschlechterung; Überschwemmungen, etc.) zu benennen?

Dazu werden – kongruent zum Hohenasperg-Projekt – alle Siedlungen in einem 15km-Umfeld von Castelletto sopra Ticino/Sesto Calende in die Betrachtungen einbezogen. Konkret bedeutet dies:

1) Zusammenstellung aller bekannten Siedlungen im Gebiet etwa zwischen Ortasee im Westen und Lago die Varese im Osten

2) Feindatierung der Fundkomplexe

3) Bewertung der topografischen und geomorphologischen Lage

4) Auswertung: Die Siedlungsdynamik um Castelletto sopra Ticino/Sesto Calende im Vergleich zum Gebiet des Hohenaspergs: Gemeinsamkeiten, Unterschiede, Gründe.