Die keramischen Funde aus dem Stadtheiligtum von Metapont. Neue Untersuchungen zu Chronologie, Konsumptionsverhalten und Warenaustausch

Die seit 1966 in Zusammenarbeit mit dem DAI stattfindende Erforschung des Stadtheiligtums von Metapont hat sich in vielen Veröffentlichungen niedergeschlagen. Publikationen zu Funden und Befunden sind hingegen als lückenhaft zu bezeichnen. Diese Lücken sollen nun mit dem Projekt geschlossen werden.

Metapont, Tempel A (Ansicht von Osten) © DAI Rom // S.C.Neumann

DAI Standort  Abteilung Rom

Laufzeit  01.12.2017 - 30.04.2021

Laufzeit  2017 - 2021

Förderer  Abteilung Rom

Projekt-ID  2860

Permalink  https://www.dainst.org/projekt/-/project-display/4686118

Überblick

Die ertragreichen Schwemmlandebenen an der Ionischen Küste Süditaliens waren die begehrtesten Ziele der griechischen Westkolonisation, besonders für Auswanderer aus der kargen Peloponnes. Neben der durch ihren sagenhaften Reichtum sprichworthaft gewordenen achäischen Stadt Sybaris darf Metapont, ca. 35 km westlich von Tarent gelegen, nach den Ausgrabungen in der Stadt und ausgedehnten Explorationen ihres landwirtschaftlichen Hinterlandes heute als das anschaulichste Beispiel für eine große griechische Agrarkolonie mit orthogonalem Stadtplan, Agora, Chora und Heiligtümern gelten, unter denen das monumentale Stadtheiligtum herausragt. Es wurde trotz mehrfacher Überschwemmungen und Steinraubs seit seiner Gründung im 7. Jh. v. Chr. kontinuierlich genutzt und nach seinem Verlassen im 3. Jh. v. Chr. nicht mehr überbaut.

 

Die wissenschaftliche Erforschung der Baubefunde des Stadtheiligtums (seit 1966 in enger Zusammenarbeit mit dem DAI), die im Heiligtum nach Ende der Ausgrabung des ganzen Temenos drei bedeutende Peripteraltempel, die ihnen zugeordneten Altäre und eine Vielzahl kleinerer Baulichkeiten und damit zweifellos das komplexeste Bild eines großen Stadtheiligtums im ganzen griechischen Westen vermitteln, hat sich in einer größeren Zahl von Publikationen unterschiedlichsten Zuschnittes niedergeschlagen. Im Fokus standen vor allem die Architektur der Sakralbauten, die antike Topographie und Votive. Veröffentlichungen zu Funden und Befunden sind aber angesichts der Ausdehnung der Grabungen noch als überaus lückenhaft zu bezeichnen. Diese Lücken sollen nun mit dem Projekt geschlossen werden.

Metapont, Stadtheiligtum (Ansicht von Osten)
Metapont, Stadtheiligtum (Ansicht von Osten) © DAI Rom // S.C.Neumann
Metapont, Tempel A (Ansicht von Osten)
Metapont, Tempel A (Ansicht von Osten) © DAI Rom // S.C.Neumann