Pergamon und seine Mikroregion

Seit mehr als 140 Jahren forschen Archäologinnen und Archäologen in der hellenistischen Residenzstadt und römischen Metropole Pergamon (Bergama-İzmir) an der Westküste der Türkei zu antiker Stadtkultur, Landnutzung und Mensch-Umwelt Beziehungen.

Pergamon-Bergama: Ansicht mit hellenistischem Stadtberg (links) und der osmanischen Altstadt (rechts), die die römische Unterstadt überbaut hat. Im Vordergrund das Amphitheater. © DAI-IST // Ihsan Yeneroğlu

DAI Standort  Abteilung Istanbul

Laufzeit  seit 1878

Projektverantwortlicher  Prof. Dr. Felix Pirson, Ulrich Mania

Adresse 

Email  Felix.Pirson@dainst.de

Team  Prof. Dr. Felix Pirson, Bernhard Ludwig, Ulrich Mania, Nicole Neuenfeld

Laufzeit  seit 1878

Partner  Brandenburgische Technische Universität Cottbus - Senftenberg, Lehrstuhl Architektur und Visualisierung, Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, Institut für Geowissenschaften, Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, Klassische Archäologie, Architekturreferat an der Zentrale, Archiv der Kommission für Alte Geschichte und Epigraphik, Celal Bayar Universität Manisa, Archäologische Abteilung, Ege Üniversitesi İzmir, Geographische und Historische Abteilung, Ministerium für Kultur und Tourismus der Republik Türkei, Generaldirektion für Kulturdenkmäler und Museen des Kultur- und Tourismusministeriums, Museum Bergama, 2. Denkmalschutzbehörde İzmir, Freie Universität Berlin, Physische Geographie, Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin (HTW) - Studiengang Grabungstechnik, Humboldt Universität zu Berlin, Klassische Archäologie, Karlsruher Institut für Technologie (KIT), Geodäsie und Geoinformatik, Ludwig-Maximilians-Universität München, Vor- und Frühgeschichte - Archaeobiocenter, Stadtverwaltung Bergama, Technische Universität Berlin, Historische Bauforschung und Denkmalpflege, Universität Ankara, Fakultät für Sprachen, Geschichte und Geographie, Universität Kocaeli, Geophysikalische Abteilung, Universität Sinop, Archäologische Abteilung

Förderer  Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)

Projekt-ID  2858

Permalink  https://www.dainst.org/projekt/-/project-display/14186

Überblick

Seit mehr als 140 Jahren forschen Archäologinnen und Archäologen in der hellenistischen Residenzstadt und römischen Metropole Pergamon (Bergama-İzmir) an der Westküste der Türkei. Neben der Untersuchung antiker Stadtkultur, Landnutzung und Mensch-Umwelt Beziehungen stehen Erhalt und Präsentation der Denkmäler im Mittelpunkt der Aktivitäten. An den Arbeiten des Deutschen Archäologischen Institutes im Auftrag des Ministeriums für Kultur und Tourismus der Republik Türkei sind Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zahlreicher geistes-, natur- und ingenieurwissenschaftlicher Disziplinen aus Deutschland, der Türkei und vielen anderen Ländern beteiligt. Infolge des langfristigen Engagements des DAI in Pergamon und wegen des besonderen Potentials von Stadt und Mikroregion für die archäologische Forschung und den Kulturerhalt ist die Pergamongrabung zu einer internationalen Forschungsplattform des DAIs ausgebaut worden. 

Pergamon gehörte als Herrschersitz der hellenistischen Dynastie der Attaliden (3.‒2. Jh. v. Chr.) und als Metropole der römischen Kaiserzeit (1.‒3. Jh. n. Chr.) zu den prominentesten urbanen Zentren der antiken Welt. Neben ihrer politischen Bedeutung war die Stadt ein Mittelpunkt des kulturellen und religiösen Lebens. Anders als die meisten hellenistischen Residenzstädte ist Pergamon nicht modern überbaut worden, woraus sich ein besonderes Potential für die archäologische Forschung ergibt. Unter römischer Herrschaft wurde Pergamon monumental ausgebaut. Mit der Einbeziehung der Mikroregion ist die wissenschaftliche Perspektive zuletzt um Fragen der Infrastruktur, der ländlichen Besiedlung, der Ressourcennutzung und ganz allgemein der Interaktion von Mensch und Umwelt bereichert worden.

Die UNESCO-Welterbestätte Pergamon/Bergama bietet über die Antike hinaus die Chance, Stadtkultur im westlichen Anatolien von der Bronzezeit (2. Jt. v. Chr.) bis in die Gegenwart hinein zu untersuchen und zu bewahren sowie als Teil eines lebendigen städtischen Organismus zu erleben.

Blick von der Roten Halle (2. Jh. n. Chr.) auf die Altstadt von Bergama (19.-20. Jh.) am Fuße des Antiken Stadtberges. © DAI-IST // unbekannt
Restaurierung der Ostmauer des Gymnasions von Pergamon durch lokale Arbeitskräfte (2013). © DAI-IST // Seçil Tezer Altay
Elaia: Ansicht der Seeseite mit dem geschlossenen Hafen (2018). © DAI-IST // Bernhard Ludwig
Archäologische Ausgrabungen im Amphitheater von Pergamon (2019). © DAI-IST // Felix Pirson
Teilrekonstruktion eines Stützpfeilers in Gestalt der Göttin Sachmet und der umgebenden Pflasterung aus Marmor in der Roten Halle (Heiligtum der ägyptischen Gottheiten) aus der römischen Kaiserzeit (2014). © DAI-IST // unbekannt
Besucherplattform auf einem umgestalteten Schuttberg der Altgrabung des frühen 20. Jahrhunderts (2022). © DAI-IST // Berslan Korkut
Epigraphik und Alte Geschichte: Anfertigung eines sog. Abklatsches einer kaiserzeitlichen Inschrift im Umland von Pergamon (2019). © DAI-IST // Felix Pirson
Physische Geographie: Geoarchäologische Bohrung in der Schwemmebene des Bakırçay. © Universität zu Köln // unbekannt