Förderung von Nachwuchs und Kulturerhalt in Tunesien

Capacity Building: Teambesprechung bei praktischer Vermessungsübung im Quartier Magon, Karthago. © DAI Rom/INP Tunis // R. Bockmann

Kulturerhalt

Capacity Building und Mise-en-Valeur

Ein wichtiges Element der Nachwuchsförderung vor Ort sind Capacity Building Maßnahmen, in denen junge tunesische Archäolog*innen und Denkmalpfeger*innen in der Zusammenarbeit in Projekten und durch spezialisierte Dozent*innen Techniken und Methoden der archäologischen Feldforschung, Dokumentation und Fundbearbeitung ebenso kennenlernen wie Bauaufnahme und Grundlagen der Konservierung. Hinzu kommen Fähigkeiten in der Anwendung moderner Dokumentations- und Analysetools wie dem Laserscanning und der 3D-Modellierung und der Konzeption und Nutzung von Geographischen Informationssystemen (GIS). Gerade in Zeiten der Pandemie, in der die gemeinsame Arbeit im Feld nahezu unmöglich ist, wird den tunesischen Nachwuchswissenschaftler*innen zunehmend die Möglichkeit gegeben, gezielt auch am digitalen Angebot der iDAIwelt zu partizipieren und sich im Austausch über das Internet weiterzubilden und gemeinsam weiter zusammenzuarbeiten. Capacity Building findet grundsätzlich in allen praktischen Projekten statt. Hinzu kommen speziell geplante Maßnahmen zu besonderen Thematiken, um eine umfassende Weiterbildung zu ermöglichen. Der Erfolg dieser jahrelangen Zusammenarbeit zeigt sich nicht zuletzt dadurch, dass zahlreiche Nachwuchswissenschaftler*innen, die vor Jahren in den Projekten mitgearbeitet und am Capacity Building teilgenommen haben, sich mittlerweile selbst als praktische Denkmalpfleger*innen um Erforschung und Erhalt des archäologischen Erbes Tunesiens kümmern.

Die Konservierung und Erschließung der Fundorte, an denen DAI und INP gemeinsam gearbeitet haben, gehört selbstverständlich in gegenseitigem Einvernehmen zur erfolgreichen Kooperation. Dieses Engagement leistet wichtige Beiträge nicht nur zum Erhalt archäologischer Denkmäler, sondern auch zur Identifikation der tunesischen Bevölkerung mit ihrem kulturellen Erbe und kann Anreize für touristische Besuche bieten und damit auch die lokale Wirtschaft stärken. Auch die Arbeit des DAI Rom wird dadurch bekannter. Das DAI Rom enagiert sich seit Jahrzehnten in diesem Sinne, etwa in den Archäologischen Parks Quartier Magon und Quartier Didon und trägt damit wesentlich zu einem positiven Deutschlandbild bei. Das Auswärtige Amt fördert auch diese Maßnahmen großzügig im Rahmen der Transformationspartnerschaft und des Kulturerhalts.

Projekte:

https://www.dainst.org/projekt/-/project-display/4713864

https://www.dainst.org/projekt/-/project-display/4171215

https://www.dainst.org/projekt/-/project-display/4171305

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Capacity Building: Besprechung von Grabungsstrategie und Dokumentation in Abbir Cella, Tunesien. © DAI Rom/INP Tunis // R. Bockmann
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Mise en valeur: Bau des Zauns und Geländearbeiten während der Entstehung des Archäologischen Parks Quartier Didon, Karthago (2015). © DAI Rom/INP Tunis // R. Bockmann
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Mise en valeur: Bau des Museumsbaus im Archäologischen Park Quartier Didon, Karthago (2016). © DAI Rom/INP Tunis // R. Bockmann