Überblick
Das Projekt erforscht die Entwicklung des südwestlichen Stadtquartiers von Karthago. Hierbei handelt es sich um den letzten zusammenhängenden Bereich der antiken Stadt, der noch nicht großflächig modern überbaut wurde. Der Ausbau der punischen Stadt im Bereich westlich der Byrsa begann so weit wir aus historischen Quellen und früheren Untersuchungen wissen in der mittelpunischen Periode, als Karthago stark wuchs und laut griechischen Autoren eine "nea polis", eine Neustadt geschaffen wurde. In der römischen Zeit bestanden in diesem Stadtviertel die beiden größten Unterhaltungsbauten der Stadt: das Amphitheater und der Circus. In der Spätantike, in der der Circus bis in das frühe 6. Jh. schriftlichen Quellen zufolge weiter genutzt wurde, war das gesamte Gebiet innerhalb der Stadtmauern. Der Erhaltungszustand der römischen Großbauten ist relativ schlecht, da offenbar Steinraub in großem Stil über einen langen Zeitraum durchgeführt wurde.
Das Projekt nimmt zur Bearbeitung dieser Fragestellungen in einem diachronen Ansatz die urbanistische Entwicklung in diesem Stadtviertel in den Blick. Ausgehend von der Frage von Art und Zeitpunkt der frühesten Besiedlung in der punischen Zeit über Fragen zum Wandel der Siedlungsstruktur und der Nutzung des Viertels in der römischen Zeit bis zur Aufgabe und nachantiken Geschichte des südwestlichen Stadtquartiers von Karthago ist das Ziel des Projekts, ein Bild der Stadtentwicklung in diesem Bereich nachzuzeichnen.
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