Die Antike in Zeichnung, Plan und Bauaufnahme: primäre Dokumentationsmaterialien des 19. und 20. Jahrhunderts

Aquarell einer Wandmalerei im Peristyl der Casa della Fontana Piccola (Pompeji, Reg. VI, 8, 23-24). D-DAI-ROM-A-A-VII-32-076 © DAI Rom, Archiv // Anonym

Raum & Zeit

Der Focus der historischen Zeichnungen liegt in Italien, wobei die Stätten und Funde Etruriens und des Golfs von Neapel, sowie selbstverständlich Rom selbst besondere Schwerpunkte bilden.

Das Material des ‚Architektenarchivs’ stammt aus den Feldprojekten des Instituts nach seiner Wiedereröffnung 1953, vorrangig in Rom, Süditalien und Sizilien sowie in Tunesien und Algerien.

Historisches Archiv

Die Zeichnungen, Skizzen, Pläne, Kopien von Inschriften und Aquarelle der Abteilung 'Historische Handzeichnungen' wurden vornehmlich im 19. und frühem 20. Jahrhundert für das 'Instituto di Corrispondenza Archeologica' angefertigt. Sie geben antike Kunst- und Gebrauchsgegenstände, Inschriften, Malereien, topographische Befunde und Bauwerke wieder, die bei neuen Ausgrabungen ans Licht kamen bzw. Gegenstand der wissenschaftlichen Diskussion waren.

Das Zustandekommen der Sammlung erklärt sich aus der Organisationsform des 'Instituto', das seine zentrale Aufgabe in der wissenschaftlichen Publikation neuer Grabungen und Entdeckungen sah und zu diesem Zweck ein Netz von korrespondierenden Mitgliedern in Italien und darüber hinaus aufgebaut hatte, die über Neuigkeiten in Bild und Text nach Rom berichteten. Wichtig war hierbei die weite lokale Streuung der Korrespondenten, unter denen sich neben Fachgelehrten auch zahlreiche gebildete Laien befanden, die aus ihren jeweiligen Städten und Regionen berichteten. Zu besonders vielversprechenden Fundplätzen entsandte die in Rom ansässige Institutsleitung häufig professionelle Zeichner, um eine nach damaligem Standard adäquate Dokumentation der Bauwerke und Denkmäler zu gewährleisten. Nur ein Teil der so entstandenen Blätter fand Eingang in die damaligen Institutspublikationen, während die anderen unveröffentlicht blieben.

Die Sammlung wurde bewusst als wissenschaftlicher Handapparat aufgebaut und stellte vor allem vor der Einführung der Fotografie ein wichtiges Arbeitsinstrument dar. Aus heutiger Sicht handelt es sich um historische Dokumente, die häufig die Rekonstruktion von jetzt verlorenen Fund- und Sammlungszusammenhängen erlauben und darüber hinaus für forschungsgeschichtliche Fragestellungen von großer Bedeutung sind.

Architekten-Archiv

Mit der Sammlung der 'Handzeichnungen' eng verwandt ist die Sammlung der 'Planzeichnungen des Architekturreferats'. Sie umfasst die zeichnerische Dokumentation aus den vielen Feldforschungsprojekten der Römischen Abteilung des Deutschen Archäologischen Instituts seit der Wiedereröffnung im Jahre 1953. Die Pläne, Skizzen und Photographien dokumentieren Denkmäler aus einer Zeitspanne vom 8. Jh. v. Chr. bis zur Spätantike und sind auf ganz Italien, Tunesien und Algerien verteilt.