Nubische Rettungsmissionen: Kalabscha

Dokumentation zur Verlegung des Kalabschatempels. Documentation of the relocation of the Kalabsha temple. © DAI Kairo // B. Ezzat

Forschung

Der Bestand

Die Institutsakten ab Mitte der 1950er Jahre sind weniger breit gefächert als der Archivbestand aus der Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg. Ihr Charakter ist verstärkt administrativer Natur. Dennoch ermöglichen sie nicht nur Einblicke in die jüngere Geschichte der Abteilung Kairo des DAI – und damit auch indirekt in die junge ägyptische Republik – sondern bilden auch den Hintergrund der Forschungsströmungen sowie der wissenschaftlichen Fragen, Diskussionen und Projekte der letzten Jahrzehnte ab. Diese Akten sind vollständig digitalisiert, aber nur mit einer Übersichtsliste erschlossen.

Die Rettung der Nubischen Denkmäler, die durch die Anlage des neuen Assuaner Staudamms und Nasserstausees in den frühen 1960er Jahren bedroht waren, gehörte sicherlich zu den größten Herausforderungen in der Ägyptologie der Nachkriegszeit. Auch das DAI Kairo beteiligte sich an den Rettungsarbeiten. Dabei stand die Versetzung des Mandulistempels von Kalabscha, dem größten freistehenden Tempel Nubiens, im Mittelpunkt. Diese Arbeiten wurden von der Bundesregierung Deutschland finanziert und zusammen mit der Baufirma Hochtief zwischen 1961 bis 1963 durchgeführt. Dabei entstand ein umfangreiches Planmaterial und fotographische Dokumentation dieser Arbeiten sowie Notizen, Berichte und Korrespondenzen [....]. Dazu zählen die technischen Details, die Abläufe des Abbaus und der Transports, der Wiederaufbau auf Neukalabscha aber auch eines weiteren Tempelbaus auf Elephantine. Neben der Dokumentation der Steinblöcke finden sich auch zahlreiche Fotos einer Umgebung, die mittlerweile versunken ist. Der sich in Kairo befindliche Teilbestand, bei dem es sich vor allem um Fotos und im geringeren Umfang Planmaterial und weitere Unterlagen handelt, wurde kürzlich erschlossen und wird gegenwärtig digitalisiert. Mittelfristig soll der Bestand über iDAI.archives und iDAI.objects der Forschung zur Verfügung gestellt werden. Allerdings befindet sich der Großteil des Planarchivs in Berlin (ca. 400 Planrollen) und ist weder erschlossen noch digitalisiert.

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Antrag für Genehmigung für die Mitarbeit bei den nubischen Rettungsaktionen (H. Stock 1958). Application for permission to participation in the Nubian Salvage Campaign (H. Stock 1958). © DAI Kairo // B. Ezzat
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Dokumentation zur Verlegung des Kalabschatempels. Documentation of the relocation of the Kalabsha temple. © DAI Kairo // B. Ezzat