Überblick
Der archäologische Survey wurde im nordwestlichen Fayum vor allem an Orten durchgeführt, in denen Papyri vom Beginn des 20. Jh. ausgegraben worden waren. Zu der Zeit interessierten sich die Ausgräber kaum für die Fundumstände und -orte (anders die Amerikaner, die in den 20er Jahren in Karanis arbeiteten; siehe Projekt "Die Michigan-Papyri im Ägyptischen Museum Kairo"). Aber natürlich gehören die Tempel, Häuser und Badehäuser genauso zur Geschichte und zum Leben dieser Orte wie die schriftliche Hinterlassenschaft auf den Papyri. Texte und archäologische Zeugnisse ergänzen einander und ergeben ein lebendiges Bild der Vergangenheit nur, wenn sie zusammen ausgewertet werden.
Das Fayum liegt etwa 80 km südlich des heutigen Kairo; die Oase ist keine Oase im herkömmlichen Sinn, sondern wird durch einen Nebenarm des Nil, den Bahr Yussuf, gespeist. Sie unterlag also immer denselben Bedingungen wie das Niltal. Das nordwestliche Fayum ist deshalb von besonderem Interesse, da wir hier archäologische Stätten finden, deren Existenz zeitlich genau zu bestimmen ist: gegründet um 270 v. Chr. wurden die Dörfer ca. 360 n. Chr. wieder aufgegeben.
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