Raum & Zeit
Zeit
Bedeutender Ausgangspunkt für den Menschen bei seinem Weg in die Räume des westlichen Pazifiks stellen die Inselbögen des Bismarck-Archipels mit Neubritannien und Neuirland sowie die nördlichen Inseln der Salomonen-Kette dar. Ausgrabungen in Höhlenstationen im Bismarck-Archipel lieferten hohe Daten um 30.000 BP, die belegen, dass sich der Mensch bereits während des Spätpleistozäns mittels geeigneter Wasserfahrzeuge und im Besitz hervorragender navigatorischer Kenntnisse aufgemacht hat, um die weite Inselwelt des westlichen Ozeaniens zu erschließen.
Für die Zeit ab 3.500 BP finden sich im archäologischen Fundgut dieser Region Hinweise auf eine jüngere, zweite Einwanderungsbewegung. Die 'Neo-Kolonisten' bringen eine verzierte, in Stichtechnik aufpunktierte Keramik mit, die heute als Lapita-Keramik (benannt nach der eponymen Fundstelle 'Lapita' auf der Foué-Halbinsel in Neukaledonien) bekannt ist. Über das Ursprungsgebiet der Träger dieser fortan als 'Lapita' bezeichneten Kultur ist wenig bekannt. Im Fokus der Forschungsdiskussion dazu stehen die Regionen Formosa (Taiwan), die Insel Luzon (Philippinen), die Insel Halmahera (Indonesien) und das Gebiet des Bismarck-Archipels (Papua Neuguinea), welches bislang die ältesten Daten dieser Kultur lieferte. Etwa 500-700 Jahre später – nach etwa 20 Generationen – um 3.000 BP erreichen die 'Lapita-Leute' schließlich die knapp 3.000 Kilometer weiter östlich gelegenen Fidschi-Inseln, danach, um etwa 2.900 BP, Samoa und Tonga.
Obsidian- und Feuersteinhandel zeugen von einem extensiven Ressourcenmanagement, verbunden mit einem funktionierenden interaktiven System, welches wiederholtes und zweckbestimmtes Reisen unabdingbar machte.
Raum und Forschungsgebiet
Zur Inselgruppe der Salomonen zählen knapp 1000 Inseln und Atolle, die sich von Nordwest nach Südost über 1448 Kilometer erstrecken. Die archäologischen Untersuchungsgebiete befinden sich in der Provinz East Are Are im Osten der Insel Malaita, auf den Nggela Inseln und auf Guadalcanal.