Überblick
Das gesicherte Gründungsdatum macht Fabrateria Nova zu einer wichtigen archäologischen Fundstätte. Von den Projektpartnern sind Grabungen an verschiedenen Monumenten und Wegkreuzungen durchgeführt worden, ebenso wie eine Reihe nicht invasiver Maßnahmen, so geomagnetische Prospektionen und Oberflächenbegehungen. Die Kolonie lag auf einem flachen Plateau am rechten Ufer des Flusses Liri und verfügte über ein rechtwinkliges Straßensystem aus gepflasterten (viae munitae) sowie lediglich geschotterten Straßen (viae glareatae) und war aber mit rund 30 Hektar wesentlich kleiner als der Vorgängerort Fregellae. Vor allem Keramik aber auch Münzen und verschiedene Kleinfunde, belegen eine Frequentation bis ins 4. Jh. n.Chr. hinein. Im hohen und späten Mittelalter hat der Ort als Steinbruch gedient und ist später landwirtschaftlich genutzt worden, weshalb von den meisten Gebäuden nur noch wenig aufgehendes Mauerwerk erhalten ist.
Auffällig ist, dass sich schon die frühsten Bauten nach der Koloniegründung durch eine reiche Verwendung von opus caementicium auszeichnen, also eine Technik verwenden, die in Fregellae nicht nachweisbar ist. Wahrscheinlich waren stadtrömische Werkstätten für die Einführung der neuen Technik verantwortlich. Wichtige Großbauten, wie die sakrale Platzanlage mit drei Tempeln im Osten der Stadt und das Amphitheater in zentraler Lage, stammen aus republikanischer Zeit und sind bald nach der Koloniegründung angelegt worden.
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