Überblick
Offizieller Projekttitel: Archäologie der Oasenstadt Tayma: Kontinuität und Wandel der Lebensformen im ariden Nordwesten der Arabischen Halbinsel vom Neolithikum bis zur Islamisierung.
Die kulturelle Bedeutung der Oase von Tayma war über lange Jahre durch allochthone Quellen des ersten vorchristlichen Jahrtausends definiert, insbesondere infolge der Bedeutung Taymas für das Kommunikationsnetzwerk der Arabischen Halbinsel („Weihrauchstraße“) und der benachbarten Regionen. Eine wesentliche Rolle spielte neben den biblischen Erwähnungen und den assyrischen Zeugnissen der zehnjährige Aufenthalt des letzten babylonischen Königs, Nabû-na’id (556–539 v. Chr.), im Hejaz (und in Tayma). Schließlich prägten die Berichte früher arabischer Historiker und Geografen über die wohlhabende Oase mit ihren großen Mauern das Bild von Tayma.
Im Rahmen des multidisziplinären Langfristvorhabens wurden Ergebnisse erzielt, die zu einem grundlegend neuen Verständnis Nordwestarabiens innerhalb der Vorderasiatischen Archäologie beitrugen. Von Bedeutung sind dabei insbesondere die Ermittlung des Beginns der Oasenkultivation um 5.200 v. Chr. und die Erkenntnis, dass die Oase bereits in der Bronzezeit ihre größte Ausdehnung hatte und an überregionalen Netzwerken teilnahm. Damit blickt sie auf eine ununterbrochene kulturelle, wirtschaftliche und letztlich soziale Kontinuität zurück, die in der Region ihren Ausgang nahm und nicht – wie früher angenommen – durch äußere Einflüsse ausgelöst wurde.
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