Nekropole Saqqara | Das Grab des Königs Ninetjer und seine späteren Nutzungsphasen

Blick vom Eingangsbereich südlich der Fallsteine in den Hauptkorridor der Grabanlage. © DAI Kairo // Claudia Lacher-Raschdorff

Raum & Zeit

Saqqara befindet sich ca. 25 km südwestlich von Kairo. Topographisch ist Saqqara in eine Reihe von Nekropolen eingebettet, die sich auf der Westseite des Nils über eine Strecke von ca. 100 km von Norden nach Süden erstrecken. Dabei bildet Abu Rowasch, nordwestlich von Kairo gelegen, die nördliche Grenze. Nach Süden folgen Giza, Zawiet el Arian, Abu Gurab, Abusir, Saqqara-Nord, Saqqara-Süd, Dahschur, Lischt, Meidum, Hawara und Illahun.

Den zentralen Abschnitt von Saqqara-Nord bildet ein flaches Plateau, ca. 55 m ü.NN, das nach Osten hin steil abfällt. Vereinzelte Täler (wadis) schneiden sich in die Ebene ein. Die Königsgräber der 2. Dynastie wurden entlang eines von Westen nach Osten verlaufenden Wadis (dem heutigen Unas-Aufweg) unmittelbar südlich des Djoserbezirks angelegt.

Herodot zur Folge wurde die erste Residenz mit dem Namen Inebu-Hedj (Weiße Mauern), das spätere Memphis, auf der Westseite des Nils unter Menes/Aha zu Beginn der 1. Dynastie gegründet. Das benachbarte Felsplateau diente der Stadt als Nekropole. Zunächst zeichnet sich Saqqara durch monumentale Privatgräber in Form von unterirdischen Grabkammern und Oberbauten mit Nischenfassaden in Nilschlammziegelbauweise aus. Die Könige wurden noch in der „traditionellen“ Nekropole von Abydos bestattet. Erst ab der 2. Dynastie, d.h. mit dem Bau der Grabanlage des Hetepsechemui (1. König der 2. Dynastie, um 2830 v. Chr.), steigt Saqqara zur Königsnekropole auf. Sein Grab befindet sich unmittelbar unter der Pyramide und dem Pyramidentempel des Königs Unas (5. Dynastie). Das Grab des Ninetjer (3. König der 2. Dynastie, um 2780 v. Chr.), lässt sich ca. 130 m östlich davon, unter dem Unas-Aufweg und der Mastaba des Achet-Hetep/Neb-Kau-Hor, lokalisieren. Die Lage der Gräber der nachfolgenden Könige ist bislang unbekannt. Unter der Regierung des Peribsen und der des Chasechemui, den letzten beiden Königen der 2. Dynastie, wurde dagegen Abydos nochmals als königliche Nekropole genutzt. Mit dem Bau des Djoserbezirks zu Beginn der 3. Dynastie (um 2665 v. Chr.) werden die Königsgräber überwiegend im Norden, d.h. in Saqqara, Meidum, Dahschur, Giza, Abusir etc. gebaut. Auch über das Alte Reich hinaus wird Saqqara in den folgenden Epochen bis in die Spätantike hinein weiterhin als Nekropole genutzt.