Überblick
Die Paracas-Kultur (800 - 200 v. Chr.) ist nunmehr seit mehr als 100 Jahren Gegenstand unterschiedlichster Forschungen, dennoch ist die Kenntnis über die Siedlungen dieser Kultur äußerst begrenzt. Das Zentrum der Paracas-Kultur wird geografisch an der Südküste Perus bei der gleichnamigen Halbinsel im Pisco-Tal und dem weiter südlich liegenden Ica-Tal lokalisiert. Durch Forschungen des DAI der letzten Jahre wurden allerdings neue Siedlungen der Paracas-Kultur nicht nur weit südlich des Ica-Tals, sondern auch in den Hochlandregionen der Anden entdeckt. Diese Situation erfordert es, die Frage nach der Siedlungsweise, dem Siedlungsraum und den sozioökonomischen Rahmenbedingungen der Paracas-Kultur neu und erstmals in umfassender Weise auf der Grundlage von Siedlungs- und Architekturbefunden zu stellen. So werden seit Juli 2012 in einem bilateralen Kooperationsprojekt zwischen Deutschland und Frankreich an drei repräsentativen Siedlungen der Paracas-Kultur jeweils das räumliche Umfeld geographisch analysiert und strategische archäologische Ausgrabungen durchgeführt. Während die französischen Projektpartner die Küstenregion bei Ica und dort insbesondere die Siedlung Animas Bajas, eine der größten Siedlungen der Paracas-Kultur, erforschen, werden im Projekt des DAI die Hochlandregionen in der Region Palpa-Lucanas am Westabhang der Anden bearbeitet. Im Verlauf des Projektes wurden dort bisher in zwei Siedlungen der Paracas-Kultur ausgegraben, in Cutamalla und Collanco.
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