Überblick
Seit mehr als 100 Jahren wird das bereits in der Antike viel gerühmte Heraheiligtum auf der Insel Samos unter Federführung des DAI von Altertumsforschern untersucht. Dabei ist die Entwicklungsgeschichte von einem kleinen Heiligtum mit Altar am Anfang des 10. Jhs. v. Chr. zu der von Herodot erwähnten größten Tempelanlage der Griechen, die wohl im ausgehenden 6. Jh. v. Chr. erbaut wurde, und dem allmählichen Niedergang von hellenistischer bis in byzantinische Zeit in all ihren Zusammenhängen aufgezeigt worden.
Bei den Arbeiten ist eine Vielzahl hydrotechnischer Elemente freigelegt, registriert, weitgehend auch dokumentiert, oft unzureichend publiziert und z. T. grundlegend falsch interpretiert worden. In dem Forschungsprojekt ›Wasser und Kult im Heraion von Samos‹ sollen die bisherigen Forschungsergebnisse im Gesamtareal unter wasserwirtschaftlichen und wasserbaulichen Gesichtspunkten analysiert und die Rolle erforscht werden, die die zahlreichen Wasserinstallationen im Kultgeschehen spielten.
Ferner gewinnt das Projekt Erkenntnisse über die natürliche Hydrologie der Region, ihre agrarwirtschaftliche Bedeutung, von ihr ausgehenden Gefahren sowie ihre Resilienz gegenüber klimatischen Veränderungen und menschlichen Eingriffen.
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