Samos

Die ostägäische Insel Samos liegt an wichtigen transmediterranen Verbindungswegen. Diese besondere Konnektivität hat bis heute Auswirkungen auf die Entwicklung der dort lebenden Gemeinschaften und führte vor allem die archaische samische Kultur zu ihrer besonderen Blüte  (7.–6. Jh. v. Chr.). Das DAI ist seit 1925 auf der Insel engagiert.

Heraion von Samos, Archäologisches Gelände © DAI Athen // Stefan Biernath

DAI Standort  Abteilung Athen

Laufzeit  seit 1925

Projektverantwortlicher  Dr. phil. Jan-Marc Henke

Adresse  Fidiou 1 , GR-10678 Athen

Email  Jan-Marc.Henke@dainst.de

Team  M.A. Katerina Kock-Paraskeva

Laufzeit  seit 1925

Partner  Ephorie für Altertümer Samos - Ikaria

Projekt-ID  2652

Permalink  https://www.dainst.org/projekt/-/project-display/33270

Überblick

Die ostägäische Insel Samos liegt direkt an der Seeroute von Ägypten zum Schwarzen Meer. Nur knapp 2 km trennen sie von der Westküste Kleinasiens, wo zwei wichtige Karawanenstraßen enden. Ihre Blütezeit erlebte sie in der archaischen Zeit (7.–6. Jh. v. Chr.). Zwei Plätze sind von archäologischem Interesse: die antike Stadt Samos mit der einst weltberühmten Wasserleitung des Eupalinos und der Hafenmole (6. Jh. v. Chr.) sowie einem römischen Badekomplex und das rund 6 km westlich davon gelegene Heiligtum der Hera (Heraion). Bereits in der Frühbronzezeit (3. Jt. v. Chr.) verfügte Samos über intensive Handelskontakte im ägäischen Raum und bis in das Innere Kleinasiens. Im 2. Jt. v. Chr. war es eine wichtige Station auf dem Verbindungsweg zwischen dem mächtigen minoischen Kreta und Kleinasien.

Neben Untersuchungen in der Stadt konzentrieren sich die Arbeiten des DAI seit 1925 vor allem auf das Heraion. Beide Stätten zählen zum Weltkulturerbe. Im Heraion finden sich Zeugnisse für die Anfänge und die erste monumentale Ausformung ionischer Architektur und Plastik. Zahlreiche Funde aller Gattungen und herausragender Qualität geben wichtige Informationen über den Kult und die interkulturellen Beziehungen von Heiligtum und Gemeinschaft sowie die wichtige Bedeutung letzterer für die kulturelle Genese. Die jüngere Forschung rückt zunehmend auch das naturräumliche Umland ins Blickfeld und fragt nach der Relevanz von ökologisch-klimatologischen Prozessen für die Entwicklung von Kultplatz und Gemeinschaft.

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Samos, Ebene von Chora nach Osten mit dem mittelaterlichen Turm Sarakini am Unterlauf des Imbrasos im Vordergrund. Dahinter liegen das Heraion sowie der kleinasiatische Mykale-Gebirgszug. Links im Bild liegt das heutige Pythagoreion, die antike Stadt Samos. © DAI Athen // Jan-Marc Henke
Blick auf die Hafenpromenade von Pythagoreion, die antike Stadt Samos, mit dem Kastrohügel links und dem antiken Stadtberg rechts © DAI Athen // Jan-Marc Henke
Samos, Blick auf die Fundamente der antiken Peristylvilla auf dem Kastrohügel von Osten 1928 © DAI Athen // Hermann Wagner
Samos, Blick auf den Kastrohügel von Westen 1930 © DAI Athen // Hermann Wagner
Samos, Stadtmauer © DAI Athen // Walther Wrede
Samos, Stadtmauer © DAI Athen // Walther Wrede
Samos, Stadtmauerturm © DAI Athen // Walther Wrede
Samos, Blick auf die Thermenanlage nach der Ausgrabung von Osten © Wolfram Martini // Wolfram Martini
Samos, Tunnel des Eupalinos © DAI Athen // Gösta Hellner, Eleutherios Feiler
Samos, Sitzstatue des Aiakes, Marmorplastik © DAI Athen // Ludwig Michael Curtius