Sakrale Wiedernutzung prähistorischer Nuraghen in punisch-römischer Zeit

© L. Vitt / DAI Abt. Rom // L. Vitt / DAI Abt. Rom

Raum & Zeit

Frühere Geschichte

Nuraghen sind konische, steinerne als Wohn- und Wehrtürme genutzte Bauten der Bronzezeit bzw. der gleichnamigen Nuraghenkultur (1700 bis 850 v. Chr.), die sich hauptsächlich zwischen dem 17. und 11. Jh. v. Chr. entwickeln. Zu unterscheiden sind zwei Haupttypen. Die früheren Proto- oder auch Korridor-Nuraghen und die Tholos-Nuraghen, welche wiederum als Einzelturm-Nuraghen oder als komplexe Nuraghen mit mehreren Türmen auftreten können. Gerade im Zentrum der Insel verteilen sie sich auf den typischen Basaltplateaus sowie anderen exponierten Positionen, wohingegen sie in flachen Gegenden nicht anzutreffen sind.

Unter den etwa 7000 bekannten Nuraghen unterschiedlichsten Erhaltungszustandes sind 12 Nuraghen mit sakraler Nutzung bekannt. Die praktizierten Kulte werden allgemeinhin mit der Verehrung von Fruchtbarkeitsgöttern, also Demeter bzw. Ceres, in Verbindung gebracht.