Leben in der Lavawüste - eine Siedlung im Wadi Gufaina

Am nordwestlichen Rand der Oase von Marib erstrecken sich Lavafelder und Vulkankegel. Dort erhebt sich auf einem langgezogenen Hügel eine kleine Siedlung. Sie wurde wohl im 11. Jh. v. Chr. gegründet und blieb bis in das 7./6. Jh. v. Chr. in Nutzung. Danach wanderten die Bewohner aus dieser eher lebensfeindlichen Umwelt in die Oase ab.

Blick von Nordosten auf den Siedlungshügel im Wadi Gufaina. © DAI, Außenstelle Sanaa // Irmgard Wagner

DAI Standort  Orient-Abteilung, Außenstelle Sanaa

Projektart  Einzelprojekt

Laufzeit  seit 2003

Disziplinen  Südarabische Archäologie, Siedlungsarchäologie, Bauforschung

Projektverantwortlicher  Dr. Iris Gerlach

Adresse  Podbielskiallee 69-71 , 14195 Berlin

Email  Iris.Gerlach@dainst.de

Team  Dr. Sarah Japp, Dipl.-Ing. Mike Schnelle

Laufzeit  seit 2003

Projektart  Einzelprojekt

Cluster/Forschungsplan  OA - Siedlungsgeographische Phänomene, OA - Umweltanpassungen, OA - Aspekte der Ressourcennutzung, OA - Mobilität

Fokus  Feldforschung, Auswertung

Disziplin  Südarabische Archäologie, Siedlungsarchäologie, Bauforschung

Methoden  Architektonische Bauaufnahme, Beschreibung, Datierungsmethoden, Radiokarbondatierung, relative Chronologie, Digitale Fotografie, Dokumentation, Analoge Dokumentation, Analoge zeichnerische Dokumentation, Digitale Dokumentation, Dokumentation Fund/Befund, Nivellierung, Schichtdokumentation, Vermessung, Feldforschung, Grabungsmethoden, Ausgrabungen, Materialuntersuchungen, Fundanalyse, Keramikuntersuchungen, Prospektionsmethoden, Surveys, Typologie

Partner  General Organisation of Antiquities, Manuscripts and Museums (Jemen), Friedrich-Schiller-Universität Jena, Forschungsstelle Antikes Südarabien und Nordostafrika, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, GeoZentrum Nordbayern, Fachgruppe Paläoumwelt, Referat Naturwissenschaften an der Zentrale, Eberhard-Karls-Universität Tübingen, Geographisches Institut, Lehrstuhl für Physische Geographie und Bodenkunde, Poznan Radiocarbon Laboratory

Förderer  Außenstelle Sanaa der Orient-Abteilung

Schlagworte  Aktivitäten, Disziplinen und Fachrichtungen, Archäologie, Bauforschung, Geologie, Siedlungsarchäologie, Südarabische Archäologie, Südarabische Epigraphik, Chronologien, Bronzezeit, Eisenzeit, Holozän, Konzeptionelle Objekte, Methoden, Architektonische Bauaufnahme, Beschreibung, Datierungsmethoden, Radiokarbondatierung, Digitale Fotografie, Dokumentation, Analoge Dokumentation, Analoge zeichnerische Dokumentation, Digitale Dokumentation, Dokumentation Fund/Befund, Nivellierung, Schichtdokumentation, Vermessung, Feldforschung, Grabungsmethoden, Ausgrabungen, Materialuntersuchungen, Gesteinsuntersuchungen, Prospektionsmethoden, Fernerkundung, Surveys, Objekte, Gebaute Umgebung und Befunde, Bauten, Siedlungstypen/- areale, Dörfer, Mobile Objekte, Gefäße, Kleinfunde

Projekt-ID  2640

Permalink  https://www.dainst.org/projekt/-/project-display/102161

Überblick

Die 350 x 70 m große Siedlung erstreckt sich auf einer Lavazunge an den nordwestlichen Ausläufern der Oase von Marib, etwa 120 km östlich der jemenitischen Hauptstadt Sanaa. Trotz der eher unwirtlichen Landschaft ließen sich hier im 11. Jh. v. Chr. Menschen nieder. In unmittelbarer Umgebung fanden sich auf den Lavaflächen von kleinen Wällen gerahmte Felder und Grabtumuli. Die Siedlung selbst war von einer Stadtmauer umgeben. Im Inneren zeichnet sich eine dichte Bebauung entlang unregelmäßig verlaufender Wege ab. Die Häuser bestanden aus Lehmziegeln oder Bruchsteinmauerwerk. Es handelte sich dabei um Wohn- und Wirtschaftsbauten. Bislang konnte keines der Gebäude als repräsentativer öffentlicher oder sakraler Komplex identifiziert werden. Die Fundinventare bestätigen die landwirtschaftliche Ausrichtung. Die Siedlung blieb bis in das 7./6. Jh. v. Chr. hinein in Nutzung und wurde dann vollständig verlassen. Grund hierfür mag die doch eher lebensfeindliche Umgebung gewesen sein, die mit der zunehmenden Nutzbarmachung der Oase von Marib durch gezielte Wasserwirtschaftsanlagen immer deutlicher wurde. Vermutlich zogen die Bewohner dieser Siedlung an einen anderen Platz innerhalb der Oase.

Luftbild Wadi Gufaina
Luftbild des Wadi Gufaina: links oben die Siedlung, rechts Feldflächen (Digital Globe). © DAI, Außenstelle Sanaa // Digital Globe
Grabungsarbeiten innerhalb der Siedlung im Wadi Gufaina © DAI, Außenstelle Sanaa // Irmgard Wagner
Grabung innerhalb der Siedlung im Wadi Gufaina. Blick von Süden auf den Hangschnitt. © DAI, Außenstelle Sanaa // Irmgard Wagner
Der Grabungsschnitt auf dem Höhenrücken der Siedlung im Wadi Gufaina. © DAI, Außenstelle Sanaa // Irmgard Wagner
Detail der Grabung auf dem Höhenrücken der Siedlung. Hölzerne Pfosten, Lehmsteinmauern und eine wannenartige Struktur. © DAI, Außenstelle Sanaa // Irmgard Wagner
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Plan archäologischer Strukturen im Wadi Gufaina: vorne links die Dammanlage al-Mabna, rechts hinten die Siedlung. © DAI, Außenstelle Sanaa // Michael Brüx