Marib und Sirwah (Jemen) - Bauhistorische Untersuchungen an den Stadtmauern

Die Ummauerungen der Städte Marib und Sirwah im Kernland des sabäischen Gemeinwesens sind wichtige Zeugnisse der altsüdarabischen Wehrarchitektur.  Innerhalb eines jemenitisch-deutschen Kooperationsprojektes werden die in ihrem Erhalt gefährdeten Fortifikationen archäologisch, bauhistorisch und epigraphisch untersucht.

Sirwah. Fernsicht auf die Stadtanlage mit ihrer Ummauerung. © DAI, Aussenstelle Sanaa // Mike Schnelle, Orient-Abteilung

DAI Standort  Orient-Abteilung, Außenstelle Sanaa

Laufzeit  seit 2002

Projektverantwortlicher  Dipl.-Ing. Mike Schnelle, Dr. Iris Gerlach

Adresse  Podbielskiallee 69-71 , 14195 Berlin

Email  Mike.Schnelle@dainst.de

Laufzeit  seit 2002

Partner  General Organisation of Antiquities, Manuscripts and Museums (Jemen), Friedrich-Schiller-Universität Jena, Forschungsstelle Antikes Südarabien und Nordostafrika, Technische Universität Berlin, Institut für Architektur, Fachgebiet Historische Bauforschung - Masterstudium Denkmalpflege

Projekt-ID  2638

Permalink  https://www.dainst.org/projekt/-/project-display/197696

Überblick

 In Zusammenarbeit mit der General Organisation of Antiquities, Manuscripts and Museums (Jemen) und der Forschungsstelle Antikes Südarabien und Nordostafrika an der Friedrich-Schiller-Universität Jena untersucht die Aussenstelle Sanaa im Rahmen eines interdisziplinären Forschungsprojektes
die sabäischen Stadtmauern von Marib und Sirwah. Innerhalb des Zeitraums von 2001 bis 2009 konnten Untersuchungen vor Ort durchgeführt werden. Zahlreiche Bauinschriften und weitere epigraphische Belege zeugen von reger Bautätigkeit an den Fortifikationen über einen Zeitraum von insgesamt
etwa 1400 Jahren. Diese Bautätigkeit lässt sich auch an den Stadtmauern selbst ablesen. Es können unterschiedliche Bau- und Nutzungsphasen unterschieden werden, deren Ursache nicht nur auf Erneuerungsarbeiten in Folge von Altersschäden, sondern wohl auch auf Zerstörungen in Folge von
kriegerischen Aktivitäten zurückzuführen sind. Weitere Gründe für den Neu- bzw. Umbau von Teilen der Stadtmauern können das gesteigerte Repräsentationsbedürfnis des Herrschers sein bzw. auch Probleme durch das Anwachsen der Sedimentationsschichten im Umfeld der Ummauerung aufgrund der Bewässerung von Feldflächen. Während sich in Marib die Untersuchungen auf Dokumentationen der oberirdisch sichtbaren Architektur beschränken mussten, konnten in Sirwah archäologische Grabungen an der Stadtmauer in verschiedenen Arealen durchgeführt werden. Die Untersuchungen sind Teil eines Dissertationsvorhabens an der TU-Berlin.

Marib. Stadtgrenze des antiken Stadtgebietes, die sich nur durch die Trennung zwischen helleren und dunkleren Ablagerungen erkennen lässt. Im Hintergrund der rezente Siedlungshügel. © DAI, Aussenstelle Sanaa // Mike Schnelle
Marib. Teil der nordwestlichen Stadtmauer mit dem vom Schalenmauerwerk beraubten Mauerwerkskernen der Türme. © DAI, Aussenstelle Sanaa // R. Baumgartner
Marib. Turm der nördlichen Stadtmauer mit dem erhaltenen Schalenmauerwerk aus Kalkstein. © DAI, Aussenstelle Sanaa // Mike Schnelle
Marib. Mauerabschnitt der südöstlichen Stadtmauer mit unterschiedlichen Baumaterialien. © DAI, Aussenstelle Sanaa // R. Baumgartner
Sirwah. Südliche Eckturmanlage der Stadtmauer mit einer rezenten Spolienüberbauung. © DAI, Aussenstelle Sanaa // Mike Schnelle
Sirwah. Kamermauersystem der südwestlichen Stadtmauer. © DAI, Aussenstelle Sanaa // Mike Schnelle
Sirwah. Baufuge an einem Abschnitt der nordwestlichen Stadtmauer. © DAI, Aussenstelle Sanaa // Mike Schnelle
Sirwah. Mauerabschnitt der nordwestlichen Stadtmauer. © DAI, Aussenstelle Sanaa // Mike Schnelle
Sirwah. Grabungsarbeiten an einem Wasserauslass im Bereich der nordwestlichen Stadtmauer. © DAI, Aussenstelle Sanaa // Mike Schnelle
Sirwah. Kurtine im Bereich der nordöstlichen Stadtmauer mit bauinschrift in situ. © DAI, Aussenstelle Sanaa // Mike Schnelle