Überblick
Der Fotograf Paul des Granges gehört zu den Pionieren der Fotografie und genoß vor allem in den 1860er Jahren europaweit hohes Ansehen, das sich sowohl auf den technischen als auch den künstlerischen Aspekt seines Werkes erstreckte. Während seiner Zeit in Athen zwischen 1865 und 1870 fertigte er neben den damals üblichen Fotoalben archäologischer Denkmäler Griechenlands, Kleinasiens und Palästinas auch eine Reihe von Auftragsarbeiten bei archäologischen Ausgrabungen und Expeditionen an. Es gelang ihm dadurch ein persönliches Netzwerk mit verschiedenen Archäologen aufzubauen, das auch später Bestand hatte und schließlich zu seiner Ernennung zum Korrespondierenden Mitglied des DAI im Jahr 1885 führte.
Die Fotothek des DAI Rom ist die bislang einzige bekannte Institution, die über Negative von Paul des Granges verfügt. Die Diskrepanz zwischen dem hohen fotografie- und mediengeschichtlichen Interesse an dem Werk dieses Fotografen einerseits und den bisher nur wenigen und bruchstückhaften Informationen andererseits, boten den Anlass zu einer eingehenderen Beschäftigung mit diesem Fotobestand. Dazu gehört zunächst die systematische Erfassung und Erschließung der am DAI Rom aufbewahrten Bestände. In einem zweiten Schritt sollen diese wissenschaftlich ausgewertet und in die Entwicklungen der Fotografie- und Mediengeschichte des 19. Jhs. eingeordnet und nach der Bedeutung von Paul des Granges in der Klassischen Archäologie gefragt werden.
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