Feuchtbodenarchäologie und Dendrochronologie im Ural

3D-Modellierung einer Elchskulptur aus Torfstich VI © DAI Eurasien-Abteilung // Dirk Mariaschk

Raum & Zeit

Der Ural ist ein Gebirgszug, der geographisch Europa von Asien trennt und vom arktischen Polarural bis tief in die Steppenzonen reicht. Die geologische Struktur des Ural ließ an seiner Ostseite eine Kette von ehemaligen Seen entstehen, die seit dem frühen Holozän begonnen haben sich in Torfmoore umzuformen. Aus diesen Torfmooren stammen einige der bedeutendsten prähistorischen Funde, wie etwa das Große Shigir-Idol oder ein rätselhafter Opferplatz mit zahlreichen Bronzehorten, der vor einigen Jahren am Shejtan-See entdeckt wurde. Auch das Gorbunovo-Torfmoor zählt zu diesen Orten, obwohl der ehemalige See seit dem 7./6. Jt. v. Chr. zunehmend verlandet ist. An den steilen Rändern dieses knapp 2 km großen Torfbeckens reihen sich vor allem im Norden Siedlungen aus allen Epochen entlang des Ufers.