Überblick
Der Ural ist als Gebirgszug, der geographisch Europa von Asien trennt, vom Polarural bis tief in die Steppenzonen reicht und mit dem größten Reichtum an Bodenschätzen des gesamten Kontinentes birgt, ist nicht nur eine geographisch hervorstechende Region, sondern auch archäologisch von größter Bedeutung. Hier treffen sich kulturelle Strömungen aus Ost und West und das östliche Uralvorland ist eine natürliche Nord-Süd Achse.
Eine weitgehend unbekannte Region mit Feuchtbodenfundplätzen liegt östlich des Urals nördlich der Stadt Jekaterinburg. In den zahlreichen Seen und Torfmooren wurden seit über hundert Jahren immer wieder spektakuläre Funde aber auch ganze Siedlungs- und Kultplätze ausgegraben. Initiiert wurde das Projekt zur Erforschung der Feuchtbodenfunplätze des Ural u.a. durch die Neudatierung eines der spektakulärsten Objekte der eurasischen Prähistorie – dem Großen Shigir-Idol. Die Dendrochronologie des Referats Naturwissenschaften konnte die einzigartige Holzskulptur im frühen Holozän verankern konnten, womit sie die älteste anthropomorphe Skulptur Eurasiens nach dem Paläolithikum ist. Es wurde schnell klar, dass das Gorbunovo-Torfmoor mit einer Vielzahl an prähistorischen Fundstellen aus allen Epochen vom Mesolithikum bis in die Eisenzeit ein idealer Ort ist, um weitere Hölzer zu bergen und damit gleichzeitig ein verlässliches Datierungsgerüst für die Fundstellen der Region aufzubauen und die Geschichte der Taiga zu erforschen.
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