Feuchtbodenarchäologie und Dendrochronologie im Ural

Nördlich von Jekaterinburg im Ural liegt eine unbekannte Region mit Feuchtbodenfundplätzen. Zwischen 2017 und 2022 beteiligte sich die Eurasien-Abteilung an den Ausgrabungen im Gorbunovo-Torfmoor. Ziel war die Datierung einzigartig erhaltener Holzkonstruktionen und die photogrammetrische Dokumentation ausgewählter Holzobjekte.

3D-Modellierung einer Elchskulptur aus Torfstich VI © DAI Eurasien-Abteilung // Dirk Mariaschk

DAI Standort  Eurasien-Abteilung, Referat für Naturwissenschaften, Dendrochronolgie

Projektart  Einzelprojekt

Laufzeit  2017 - 2022

Disziplinen  Feuchtbodenarchäologie, Landschaftsarchäologie, Prähistorische und historische Archäologie

Projektverantwortlicher  PD Dr. Sabine Reinhold

Adresse  Im Dol 2-6 , 14195 Berlin

Email  Sabine.Reinhold@dainst.de

Team  Dirk Mariaschk, Alexander Müller, Jan Krumnow

Laufzeit  2017 - 2022

Projektart  Einzelprojekt

Cluster/Forschungsplan  EA - Ural und Sibirien

Fokus  Feldforschung, Methodenentwicklung, Verbundforschung

Disziplin  Feuchtbodenarchäologie, Landschaftsarchäologie, Prähistorische und historische Archäologie

Methoden  Feldforschung, Structure from Motion (SfM)

Projekt-ID  2586

Permalink  https://www.dainst.org/projekt/-/project-display/4439749

Überblick

Der Ural ist als Gebirgszug, der geographisch Europa von Asien trennt, vom Polarural bis tief in die Steppenzonen reicht und mit dem größten Reichtum an Bodenschätzen des gesamten Kontinentes birgt, ist nicht nur eine geographisch hervorstechende Region, sondern auch archäologisch von größter Bedeutung. Hier treffen sich kulturelle Strömungen aus Ost und West und das östliche Uralvorland ist eine natürliche Nord-Süd Achse.

Eine weitgehend unbekannte Region mit Feuchtbodenfundplätzen liegt östlich des Urals nördlich der Stadt Jekaterinburg. In den zahlreichen Seen und Torfmooren wurden seit über hundert Jahren immer wieder spektakuläre Funde aber auch ganze Siedlungs- und Kultplätze ausgegraben. Initiiert wurde das Projekt zur Erforschung der Feuchtbodenfunplätze des Ural u.a. durch die Neudatierung eines der spektakulärsten Objekte der eurasischen Prähistorie – dem Großen Shigir-Idol. Die Dendrochronologie des Referats Naturwissenschaften konnte die einzigartige Holzskulptur im frühen Holozän verankern konnten, womit sie die älteste anthropomorphe Skulptur Eurasiens nach dem Paläolithikum ist. Es wurde schnell klar, dass das Gorbunovo-Torfmoor mit einer Vielzahl an prähistorischen Fundstellen aus allen Epochen vom Mesolithikum bis in die Eisenzeit ein idealer Ort ist, um weitere Hölzer zu bergen und damit gleichzeitig ein verlässliches Datierungsgerüst für die Fundstellen der Region aufzubauen und die Geschichte der Taiga zu erforschen.

 

Paddel aus den Altgrabungen.JPG
Paddel aus den Altgrabungen. © DAI Eurasien-Abteilung // Sabine Reinhold
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Magnetometer-Prospektion in Sestoj Razrez. © DAI Eurasien-Abteilung // Sabine Reinhold
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Rand des Gorbunovo Torfmoors mit mesolithischen Fundplätzen. © DAI Eurasien-Abteilung // Sabine Reinhold
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Fotodokumentation der Holzkonstruktion zur Erstellung des photogrammetrischen Modells. © DAI Eurasien-Abteilung // Sabine Reinhold
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Holzkonstruktion im Anschluss an die Altgrabungen aus den 1930er Jahren © DAI Eurasien-Abteilung // Sabine Reinhold
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Orthofoto der Holzkonstruktion in einem mittleren Abbaustadium. © DAI Eurasien-Abteilung // Dirk Mariaschk
Ural 2017_Intrasite GIS und Dendrochronologie.PNG
Intrasite GIS und Dendrochronologie – Ansprache einzelne verprobter und gemessener Pfosten. © DAI Eurasien-Abteilung // Dirk Mariaschk
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Verprobte Hölzer aus der Ausgrabung 2018. © DAI Eurasien-Abteilung // Sabine Reinhold
Dendochonologiemessung vor Ort. © DAI Eurasien-Abteilung // Sabine Reinhold
Querschnitt eines Holzpfahls aus den Altgrabungen. © DAI Eurasien-Abteilung // Alexander Mueller