Ein Werkstatt – und Brennofenbezirk am Orchon bei Harhorin

Orchon-Grabung 2009, Grabungsfläche von Ost. © DAI KAAK // Anonym

Forschung

Forschungsfragen

Neben der Erschließung der Strukturen des Werkstatt- und Brennofenbezirks steht die Bedeutung des Platzes für Karakorum als Manufakturstadt im Vordergrund. Angesichts der internationalen Einflüsse im Bereich der Architektur und vor allem des Kunsthandwerks, wie sie auch in den Berichten zeitgenössischer Reisender wie Wilhelm von Rubruk beschrieben werden, ist auch eine kunstgeschichtliche Einordnung der Erzeugnisse dieses Produktionsplatzes erforderlich, um auf mögliche Vorbilder schließen zu können.

Forschungsgeschichte

2005 entdeckte ein Künstler aus Harhorin auf der rechten Uferterrasse des Orchon mehrere Fragmente von Tonfiguren, darunter die bis auf den Kopf erhaltene Figur einer Vogelfrau, einer Galbinga. Im Rahmen eines weiteren Surveys fanden sich daneben auch Überreste von Abstandshaltern, die auf einen Ofen schließen ließen.

Erst 2008 jedoch wurden im Rahmen der MONDOrEx, der Mongolisch-Deutschen Orchon-Expedition, erste Testgrabungen durchgeführt, die nach der Entdeckung von vier Öfen großflächig im Sommer 2009 fortgesetzt wurden. Damit konnte erstmals in der Mongolei ein größerer Werkstatt- und Brennbezirk in einem repräsentativen Ausschnitt umfassend untersucht werden.

Detail Brennofen
Orchon-Grabung 2009, Brennofen mit Tonstützen © DAI KAAK // Anonym
Fragment einer Galbinga Statuette
Fragment einer Galbinga aus gebranntem Ton © DAI KAAK // Anonym
Kopf eines mythologischen Mischwesens, einer Galbinga
Kopf einer Galbinga aus dem Ofenbezirk, der tangutische Stileinflüsse aufweist. © DAI KAAK // Anonym