Forschung
Restaurierungs-Workshop
Thema des zehntägigen Workshops war zum einen die allgemeine konservatorische und restaurative Behandlung verschiedener Objektgruppen, zum anderen aber auch die Frage nach der Anpassung dieser Inhalte an die örtlichen Gegebenheiten. Unter diese Fragstellung fallen Schwierigkeiten wie die Erstversorgung der Funde auf der Grabung, Transport- und Unterbringungsmittel und restaurative Techniken im Rahmen der lokalen Möglichkeiten. Mongolische und deutsche Restaurator*innen konnten sich zu diesen Fragen austauschen.
Projektverlauf
Bereits in den Zeiträumen April bis August 2013 und Januar bis März 2014 konnte der Restaurator des Kharakhorum-Museums in Harhorin, Angaragsuren Odkhuu, im Rahmen eines Praktikums im Rheinischen Landesmuseum Bonn seine Kenntnisse mit den deutschen Kollegen austauschen. Auf dieser Grundlage erfolgte auch die Anschaffung von Materialien und Werkzeugen für die Einrichtung einer neuen Restaurierungswerkstatt in der Mongolei.
Um modernste Methoden der Objektrestaurierung und präventiven Konservierung zu diskutieren und beispielhaft anzuwenden, fand im Juli 2014 im Kharakhorum-Museum ein zehntägiger Workshop statt. Neben Restauratoren der Regionalmuseen, u.a. der alttürkischen Memorialstätte Hoshoo Tsaidam und des buddhistischen Klosters Erdene Zuu, gab es auch auf deutscher Seite eine rege Beteiligung. Durchgeführt wurde der Workshop von der Restauratorin Andrea Steffen, die im Zuge eines UNESCO-Projektes bereits Erfahrungen in verschiedenen Regionen des Landes sammeln konnte, sowie Holger Becker und Juliane Bausewein vom Rheinischen Landesmuseum Bonn, die besondere Kenntnisse der Restaurierung von Keramik, Metall und organischen Materialien beitrugen. In Kleingruppen wurden Objekte unterschiedlichen Materials (Keramik, Birkenrinde) bearbeitet, darunter auch die vier Gefäßdeponierungen, die im gleichen Jahr im Stampflehmpodest der Großen Halle von Karakorum entdeckt wurden (vgl. Ergebnisse unter „Karakorum – Die Stadt des Dschingis Khan“). Durch den Besuch der ebenfalls im Sommer 2014 durchgeführten Grabung in Karabalgasun konnten die erworbenen Kenntnisse unter konkreten Bedingungen bereits im Feld angewandt werden.
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