Ergebnisse
Bei den Ausgrabungen wurden Kulturschichten entdeckt, die im Zentrum der Hügel eine Stärke bis zu 2,60 Metern aufweisen, am Hügelrand von 0,60 Metern. Die Fundumstände sprechen dafür, dass mindestens 40.000 Quadratmeter auf allen drei Hügelteilen auch Deponien mit Tonsäulen bergen. Nach vorsichtigen Schätzungen könnte der Fundplatz 10-20 Millionen Tonstützenfragmente enthalten, die von etwa 2-4 Millionen Tonstützen stammen.
Der Haupttyp hat zahlreiche Parallelen auf verschiedenen europäischen Salzsiedeplätzen der späten Bronze- und frühen Eisenzeit. Es handelt sich um Stützen, die reihenweise in Salzsiedeöfen zur Aufnahme der Siedegefäße verbaut worden waren.
Bisher wurde keine Keramik entdeckt, deren Form oder große Anzahl eine Verwendung als Siedegefäße nahe legt. Denkbar sind Siedegefäße aus organischen Materialien, wie z. B. aus Bambus, Kokosnussschalen oder anderem Material (palm spathes), deren Außenseite durch eine Kalkschicht geschützt wurde, so wie es in verschiedenen historischen und ethnographischen Quellen dieser Region belegt ist.
Radiokarbondaten von Proben aus verschiedenen Schichten der Tonstützendeponien auf allen drei Hügeln sprechen für ununterbrochene Tätigkeit von ca. 1000-500 v. Chr.
Außerdem birgt Gò Ô Chùa ein ausgedehntes Gräberfeld mit Bestattungen aus mehreren Zeitphasen, die meisten datieren jedoch in das 4.-1. Jahrhundert v. Chr. Bisher wurden 64 Gräber geborgen, die bisher größte vor- und frühgeschichtliche Skelettserie ganz Südvietnams und Kambodschas.
Die Toten – Frauen, Männer und Kinder – lagen sehr dicht beieinander und wurden in Rückenlage mit Kopf nach Südosten bestattet. Kleinstkinder fanden sich sieben mal in Grabgefäßen und sind vermutlich in die Mitte des 1. Jahrtausends v. Chr. zu datieren.
Eine einzige Bestattung ist nach Westnordwesten orientiert und gehört offenbar einer früheren Phase an als die übrigen Körpergräber.
Angesichts der Gesamtfläche des Fundplatzes und der dichten Belegung mit Gräbern ist mit über 1.000 Bestattungen zu rechnen.
Unter den Beigaben sind eiserne Pfeil- und Speerspitzen, Meißel und Dolche, Ringschmuck und Beile aus Bronze, Perlen und Armringe aus verschiedenen Schmucksteinvarietäten oder Glas. Erwähnenswert sind Amulette aus Tigerzähnen sowie Geräte und Schmuck aus Knochen, Geweih und Schildkrötenpanzer. Viele Tote hatten Geschirrsets im Grab, die teilweise noch Speisereste (Fischgräten oder Schweineknochen) enthielten. Außerdem waren Schweinekiefer, ja ganze Schädel mit beigegeben worden. Der sicherlich schönste Fund ist ein Paar gravurverzierte Elfenbeinarmringe, die mit Bronzeschienen verschlossen wurden - es handelt sich um einen bisher unikaten Fund in Vietnam. In den Kulturschichten wurden außerdem 220 Spinnwirtel, 10 Gussformenfragmente aus Ton und fast 800 rund gearbeitete Tonscherben (eventuell Kratzwerkzeuge der Töpfer) gefunden.
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