Geoarchäologischer Survey im Gebiet von Assuan

Blick von der Qubbet el Hawa über das Surveygebiet. Links (Westufer) Gharb Aswan und rechts (Ostufer) Abu ar Rish.

Ergebnisse

Die bisherigen Analysen der Bodenaggregate ergaben, dass sich die Landschaft des in den vergangenen 5000 Jahren dramatisch verändert hat. So liegen die Siedlungen römischer und spätantiker Zeit teilweise bis zu 2 m unter der heutigen Oberfläche. Keramikbefunde aus dem Mittleren Reich (~ 2100 bis 1800 v. Chr.) stammen aus bis zu 6 m Tiefe der Alluvialböden in Flussnähe. Weiter landeinwärts wurde Keramik der Naqada Periode (~4500 bis 3500 v. Chr.) in 2,5 m tiefen Schichten sowie an der Oberfläche gefunden. Bei den tiefern Schichten handelt es sich um mehrere Meter mächtige Kolluvial-Sedimente, die oberflächennahen Naqadafunde stammen aus anthropogenen Kolluvisolen. Nachgegangen wurde speziell der Frage, ob die Naqada-Keramik über weitere Strecken mit dem Erosionsmaterial bewegt wurde oder sich in situ befand. Bei mehreren Bohrungen in unmittelbarer Nähe zeigte sich stets eine ähnliche Sedimentationsfolge, die Spuren anthropogener Interaktion enthielten und einen Siedlungshorizont nahe legen, welcher anschließend von Materialien sowohl aus Bodenerosion und Windverfrachtung als auch Schwemmgut bedeckt wurde.