Geoarchäologischer Survey im Gebiet von Assuan

Blick von der Qubbet el Hawa über das Surveygebiet. Links (Westufer) Gharb Aswan und rechts (Ostufer) Abu ar Rish.

Forschung

Heute werden die damaligen Überflutungsgebiete vornehmlich als Ackerbau- und Gartenflächen genutzt und künstlich bewässert. Teilweise erstrecken sich die Siedlungen von Gharb Aswan (Westufer), Abu ar Rish und Gezirat Bahrif (Ostufer) bis in die Flussauen hinein. Die Bohrungen werden mit dem Eijelkamp-Hand-Auger-System durchgeführt und Materialproben werden aus bis zu 12 Metern Tiefe gefördert. Die Untersuchung der Fazies, wie Sande und Kiese, aber vorwiegend Lehme, erfolg vor Ort. Darüber hinaus wurden eine ausgedehnte Begehung sowie eine geomorphologische Kartierung des Terrains durchgeführt. Neben der Ermittlung von Siedlungsarealen ist die Ausweisung und zeitliche Zuweisung von Überschwemmungsflächen vice versa potentieller Kulturlandflächen eines der Ziele des Projektes. Eine besondere Herausforderung stellt dabei die Rekonstruktion der unterschiedlichen Verläufe des natürlichen Uferdammes des Nils durch die Zeiten dar. Die rezenten morphologischen Erhöhungen sind seit den Reformen der Land- und Bewässerungswirtschaft unter Muhamad Ali Pascha und weiterer Flurbereinigungsmaßnahmen sowie permanenter Abrasion kaum noch auszumachen. Diese Dämme mit ihren spezifischen Sedimenten liefern Ansatzpunkte und geben Aufschluss über den jeweiligen tatsächlichen Uferverlauf.

Bohrung in der Niederwüste mit Handbohrset und casing
Bohrung in der Niederwüste mit Handbohrset und casing
Untersuchte Gebiete im Rahmen des Geoarchäologischen Surveys
Der geoarchäologische Survey startete 2008 in enger Kooperation mit dem Aswan-Kom Ombo-Projekt (Leitung Dr. Maria Gatto).
Überblick Gharb Aswan und Abu ar Rish
Blick von der Qubbet el Hawa über das Surveygebiet. Links (Westufer) Gharb Aswan und rechts (Ostufer) Abu ar Rish.