Überblick
Nach dem libanesischen Bürgerkrieg wurde 1997 eine Kooperation zwischen der Direction Générale des Antiquités du Liban und dem DAI vereinbart. Begonnen wurde mit dem Aufbau einer Ausstellung sowie Untersuchungen an einer Nekropole. Seit 2001 wurden die Ergebnisse der libanesischen Grabungen der 1960/70er Jahre aufgearbeitet. 2005 startete ein DFG-Projekt zur gesamten Stadtgeschichte, vom Neolithikum bis zu den osmanischen Häusern des 19. und frühen 20. Jhs. Durch einen archäologischen Survey des Umlandes wurden sowohl ökonomische Grundlagen als auch geographische Verhältnisse in die Untersuchung miteinbezogen.
Die libanesische Stadt Baalbek, in der römischen Kaiserzeit Colonia Iulia Augusta Felix Heliopolis genannt, reicht in ihrer Siedlungsgeschichte bis in das 8. Jt. v. Chr. zurück. Sie wird von den monumentalen römischen Ruinen geprägt. Die Stadt wurde jahrhundertelang durch die großen römischen Tempelbauten dominiert. Diese waren auch der Grund für das Interesse vieler Reisender und bildeten lange Zeit den Schwerpunkt der Forschungen. Das Jupiterheiligtum ist eine der großen Sakralanlagen der römischen Welt. Die heute noch stehenden sechs Säulen der Südseite des Tempels sind eines der Wahrzeichen des Staates Libanon. Der neben dem Jupitertempel errichtete sogenannte Bacchustempel ist eines der am besten erhaltenen Bauwerke der römischen Antike.
Die Erforschung der Stadt dient dem Ziel, die Monumente in ihrer Entwicklung zu verstehen, ihre Einbindung und Wechselwirkung in die Struktur der Stadt zu erkennen und Baalbek in die regionalen historischen Bezüge einzubetten. Neben mehreren wissenschaftlichen Qualifikationsarbeiten werden auch populärwissenschaftliche Veröffentlichungen erarbeitet.
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