Das Heiligtum des Iupiter Optimus Maximus Heliopolitanus in Baalbek/Heliopolis

Das Jupiterheiligtum von Baalbek ist aufgrund seiner Größe und seiner guten Erhaltung ein besonderes Beispiel römischer Sakralarchitektur und der Verschränkung klassisch römischer sowie orientalischer Formen und Inhalte. Das Projekt befaßt sich mit unter anderem mit Fragen zur Datierung, zur Nutzung sowie seiner baulichen Gestaltung.

Die erhaltenen 6 Säulen des römsichen Jupiter-Tempels über dem hohen Podium. © DAI, Orient-Abteilung // I. Wagner

DAI Standort  Orient-Abteilung

Projektart  Qualifikationsarbeit

Laufzeit  seit 2000

Disziplinen  Klassische Archäologie

Projektverantwortlicher  Dr. Dr. h.c. Margarete van Ess, Dr. phil. Holger Wienholz

Adresse  Podbielskiallee 69-71 , 14195 Berlin

Email  Margarete.vanEss@dainst.de

Team  Dr. phil. Holger Wienholz

Laufzeit  seit 2000

Projektart  Qualifikationsarbeit

Fokus  Auswertung, Objektforschung, Thematische Forschung

Disziplin  Klassische Archäologie

Methoden  Analoge Fotografie, Beschreibung, Datierungsmethoden, Funktionsanalyse, Kunsthistorische Methoden, Literaturrecherche, Quellenkritik, Stilkritik, Typologie, Werkinterpretation

Schlagworte  Chronologien, Konzeptionelle Objekte, Materialien, Objekte, Raumbezogene Einheiten, Soziale kollektive Einheiten

Projekt-ID  2486

Permalink  https://www.dainst.org/projekt/-/project-display/50028

Überblick

Das Jupiterheiligtum ist mit über 270 m Länge der größte Baukomplex in Baalbek und in seinem gesamten Aufbau eine der größten sakralen Anlagen der römischen Welt. Seine herausragenden Merkmale sind die Monumentalität seiner Bauglieder einerseits – die Säulen des Tempels sind fast 20 m hoch, das sogenannte Trilithon an der Rückseite des Podiums besteht aus drei Steinen von jeweils 19 m Länge – und der filigrane Reichtum seines Bauschmucks andererseits. Die Gliederung in die vier Komplexe Jupitertempel, Altarhof, Hexagonalhof und Propyläen ist nicht nur inhaltlich, sondern auch zeitlich bestimmbar. Gleichzeitig gibt es eine Trennung zwischen der unteren Ebene der ebenerdigen Substruktionen, und der getrennt davon angelegten Ebene im oberen Geschoß, der eigentlichen sakralen Aktionsfläche, die ihrerseits wieder den Aufstiege auf Altartürme und in die oberen Bereiche der Hallen ermöglichte. Durch die Abgrenzung mittels der Hallenbauten war das Geschehen im Heiligtum fast völlig von der Umgebung isoliert.

Als Ausgangspunkt der Besiedlung Baalbeks, als wichtigste Baustelle der römischen Kaiserzeit und als Aushängeschild der Stadt bündeln sich hier die zentralen Fragen zur Enwicklung des Ortes.

Das Heiligtum ist fast nur über seine archäologische Präsenz zu fassen, schriftliche oder bildliche antike Zeugnisse sind kaum überliefert. Diese Diskrepanz zählt zu einem der großen Mysterien von Baalbek, das Raum für viele Legenden liefert. Die sechs heute noch stehenden Säulen des Jupitertempels sind ein Wahrzeichen der Republik Libanon.

Säulen und Gebälk der Südhalle des Jupitertempels © DAI + Orient // Holger Wienholz
Altarhof des Jupiterheiigtums, Blick nach Osten. © DAI + Orient // Holger Wienholz
Frontalansicht des Jupitertempels von Baalbek © DAI + Orient // Holger Wienholz