Ergebnisse
Keramik:
Vor dem Hintergrund vermuteter kultureller Verbindungen konnte das Verhältnis von exogener - importierter Keramik gegen lokal hergestellte an Fundorten wie Sarazm, Shortughaï gut identifiziert werden, sowie möglich Tauschrouten von südlich des Hindukusch nach Norden. Die Mehrheit der Keramik scheint aber, nach der Zusammensetzung, lokal hergestellt zu sein, bzw. ist sehr einheitlich. Da keine Tonlagerstätten untersucht wurden, wird angenommen, dass jeweils die Mehrheit der Funde lokal ist, während Importe durch ihre Zusammensetzung auffallen sollten. Diese Annahme konnte überprüft (und manchmal bestätigt) werden, indem auch lokales Baumaterial (Lehmziegel) oder Proben von Töpferöfen untersucht wurden. Neben dem Transfer von Technologien (Imitation fremder Typen mit lokalem Material), konnten echte “Importe” sicher identifiziert werden. Eine Standardisierung der Produktion erfolgte erst in der Bronzezeit. Die Ko-Existenz verschiedener kultureller Traditionen innerhalb der gleichen Siedlung scheint keine Ausnahme zu sein, sondern kommt zu verschiedenen Zeiten und in diversen Regionen immer wieder vor.
Metall:
pXRF konnte als gute Methode für die Vorauswahl von großen Probenmengen etabliert werden. Ohne präzise Ergebnisse zu liefern, gibt sie einen nicht-quantitativen Eindruck von Legierungen. Chemische und isotopische Analysen erlauben technische Gruppierungen. Die Entwicklung von reinem Kupfer (Sarazm) zur Legierung mit Arsen (Gonur) bis zur Zinnbronze (Angefangen in Gonur, dominant in der späteren Bronzezeit) kann detailliert verfolgt werden. Zinnbronze wird zunächst vor allem für Prestigeobjekte genutzt (3. Jt. V. Chr., Gonur), so dass am Beginn ein sozialer Aspekt (wertvoll/exotische Legierung) und vermutlich die Metallfarbe standen. Zinnbronze dominiert später (Dzharkutan SB II, Molali, Kumsaj etc.) und ersetzt das Arsenkupfer, das aber weiter in Gebrauch bleibt. Neu ist die Legierung bestimmter Kategorien mit Blei, vermutlich aus technischen Gründen (feinerer Guß ist möglich).
Insgesamt konnten Fernbeziehungen bestätigt werden und das Konzept von gleichzeitig existierenden unterschiedlichen kulturellen Traditionen (nicht Kulturblöcken) in bestimmten Siedlungen muss mehr in den Fokus rücken.
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