ROXIANA ‒ Metall und Keramik der Urgeschichte zwischen Amu Dar´ja und Indus

Karte der Zonen und Fundorte, die im Projekt untersucht werden © CRNS // H. David, A. Didier

Forschung

Durch das Projekt werden Transformation und Transfer von Materialien, Technologien und Objektformen lokal, regional und weiträumig anvisiert. Mehrere hundert Analysen an Metallgegenständen und Keramik aus ca. 25 Fundorten werden durchgeführt.

Bei Metallfunden wird tragbare Röntgenfloureszenz (pXRF) zur ersten Probenauswahl eingesetzt. Im Labor folgen dann Röntgenfluoreszenz (XRF), Neutronen Aktivierungsanalysen (NAA), Bleiisotopie und, womöglich, Metallographie.

Bei Keramik werden Röntgenfluoreszenz (XRF), Inductively-coupled Plasma Mass Spectroscopy (ICP-MS) und Petrographie durchgeführt.

Als Ergebnis werden erwartet:

1) die Definition von Metallgruppen (oder -sorten), die auf Lagerstätten zurück geführt werden können, 2) Erkenntnisse zu Tausch- oder Handelsnetzen, etwa durch den Austausch oder die Imitation von Keramik oder Metall, und 3) die Definition von technologischen Gruppen und der Zusammenhang von Technologietransfer.

Das deutsch-französische Projekt untersucht erstmals in breitem Umfang ausgewähltes archäologisches Material (Keramik und Metall) aus Mittelasien, Afghanistan und Baluchistan, also den Becken der Flüsse Indus und Amu Dar´ja (der antike Oxus). Vorherige Analysen, vor allem von Metall, betrafen eher einzelne Objekte, seltener Fundorte und bisher keinen solchen zusammenhängenden Großraum.

Kessel aus Gonur Depe (Turkmenistan), Kupfer-Arsen Legierung © DAI Eurasien-Abteilung // S. Kraus
Handgemachte Keramik mit Politurmustern ist in Gonur Import aus dem nördlichen Iran © DAI Eurasien-Abteilung // N. Boroffka