Raum & Zeit
Innerhalb der Siedlungskammer (in Mittelasien als „Oase“ bezeichnet) liegen die Siedlungshügel (Tell/Tepa) Majdatepa, Bektepa, Gazimullahtepa, Jalangtuštepa, Kindyktepa, Sariband und Kachramontepa. Sie gehören verschiedenen Zeitperioden an und belegen eine Verlagerung von Siedlungskernen innerhalb eines Schwemmfächers, der sich beim Austritt des Flusses Bandichansaj (auch als Bajsunsaj bekannt) aus dem Bajsun-Becken bildete. Dieser Schwemmfächer bietet einerseits fruchtbaren Boden, und andererseits, durch die Arme des Bandichansaj, eine Versorgung mit Wasser.
Die Bronzezeit (spätes 3. und 2. Jahrtausend v. Chr.; als Bactro-Margiana Archaeological Complex [BMAC] oder Oxus Zivilisation bekannt) mit urbanen Strukturen und vorwiegend auf der Drehscheibe gefertigter Keramik, im südlichen Mittelasien wird am Beginn der Eisenzeit (ca. 1500 v. Chr.) durch eine gänzlich andere Kultur abgelöst, die allgemein als Jaz I (nach einem Fundort in Turkmenistan benannt) bezeichnet wird und durch handgemachte, teilweise bemalte Keramik und kleinere Siedlungen gekennzeichnet ist. Darauf folgt die Jaz II Kultur, die bisher wenig bekannt ist, aber wieder durch Drehscheibenkeramik charakterisiert ist. Die Stufe Jaz III entspricht der Zeit ab der Eroberung Mittelasiens durch Kyros den Großen ca. Mitte des 6. Jh. v. Chr. und wird dementsprechend auch als Achämenidische Periode bezeichnet. Gefolgt dies durch Feldzüge Alexanders des Großen (spätes 4. Jh. v. Chr. - Hellenismus) und das anschließende Graeco-Baktrischen Reich. Darauf folgen die Kušan-Periode (erste Jahrhunderte n. Chr.), die Kušan-Sasanidische Periode und das Frühmittelalter, mit verschiedenen herrschenden Völkern, die vor allem aus schriftlichen Quellen bekannt, archäologisch nur schwer zu identifizieren sind (Chionite, Kidariten, Hephtalithen), und allgemein mit den Hunnen in Verbindung gebracht werden.
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