Überblick
Seit den 1980er Jahren wurde an den Orten Tiryns und Midea die Hypothese entwickelt, die mykenischen Zentren seien um 1200 v. Chr. durch ein gewaltiges Erdbeben zerstört worden, was in der Folge zu einem der einflussreichsten Ansätze zur Erklärung der Zerstörungen an mykenischen Zentren wurde. Untersucht wurden in dem von der Gerda Henkel-Stiftungen und Fritz Thyssen-Striftung geförderten Projekt die lokale Geologie der Orte, ihre Lage in den Erdbebenzonen Griechenlands und die vermeintlichen Erdbebenschäden in den Grabungen vor Ort. Gesammelt und modelliert wurden Daten, die Aufschluss darüber geben , wie sich Erdbeben in Tiryns und Midea ausgewirkt hätten. Eingesetzt wurde dabei eine Reihe von geophysikalischen Messverfahren: aktive und passive Seismik, refraktionsseismische Messungen und Array-Messungen mit Seismometern. Mit den gewonnenen Daten wurden die Standorteffekte während eines Erdbebens erforscht. Als Ergebnis der Untersuchungen stellte sich heraus, dass es keine eindeutigen Indizien für ein großes Erdbeben in der Region um 1200 v. Chr. gibt, wodurch die Erdbebenhypothese deutlich an Plausibilität verloren hat.
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