Madinat al-Zahra

© DAI Madrid // Felix Arnold

Ergebnisse

Im Rahmen eines im Jahr 2015 geschlossenen Abkommens zwischen dem DAI und der Junta de Andalucía läuft derzeit ein Projekt zur Untersuchung der Plaza de Armas. Geklärt werden sollte die architektonische Ausgestaltung des Platzes, aber auch seine Entwicklungs- und Nutzungsgeschichte. Zunächst wurden die sichtbare Reste der Fassade des Kalifenpalastes, des „gran pórtico“, dokumentiert und untersucht, aber auch die Bauteile, die bei den Grabungen in diesem Bereich 1975 entdeckt worden waren und sich heute im Museum von Madinat al-Zahra befinden. Unter anderem konnte so das Obergeschoss der Palastfassade rekonstruiert werden. Geophysikalische Prospektionen (Geomagentik, Georadar, Geoelektrik) erbrachten 2017 Hinweise auf die Ausdehnung der Platzanlage, sowie auf eine Bebauung an der gegenüberliegenden Seite des Platzes. Hier wurden dann in den Jahren 2018 und 2019 die Reste einer zweiten großen Portikus entdeckt, sowie ein dahinter liegender Gebäudekomplex, der zuletzt als Marstall genutzt worden war. Bei den Grabungen wurden unter anderem die Reste eines mit Eisen beschlagenen Tores gefunden, aber auch der Baudekoration und Farbfassung des Tores. Grabungen an den Ecken der Platzanlage in den Jahren 2021 und 2022 lieferten weitere Daten zur Ausdehnung des Platzes, zur Abfolge der Bauphasen, aber auch zur südlichen Begrenzung des Platzes. Hier befindet sich ein über 10 m hoher Geländeversprung zwischen Platzanlage und städtischer Bebauung. Die Reste einer über 6 m dicken und 15 m hohen Mauer bezeugen die Abgrenzung zwischen Palastareal und Stadt, zwischen Herrscherhof und Bevölkerung.