Madinat al-Zahra

© DAI Madrid // Felix Arnold

Raum & Zeit

Madinat al-Zahra wurde im Jahr 936 zunächst als Sommerresidenz des Kalifen Abd al-Rahman III. gegründet, am Südhang der Sierra Morena rund 7,5 km außerhalb von Córdoba. Ursprünglich umfasste die Anlage hauptsächlich einen 650 x 550 m großen Garten, sowie auf einer oberen Terrasse einen ausgedehnten Palastkomplex. In den Folgejahren kamen außerhalb des Kalifenpalastes eine Freitagmoschee sowie eine Reihe von Verwaltungs- und Werkstattgebäuden hinzu. Erst nachträglich wurden die Bauten dann durch eine 1500 m lange und 750 m breite Stadtmauer eingefasst. Zugleich wurde ab dem Jahr 950 der Kalifenpalast monumental ausgebaut. Berühmt ist der Salón Rico, der reich mit Marmor und Kalksteinrief dekoriert war. Er lag an der Rückseite einer ausgedehnten Gartenterrase, mit kreuzförmig angelegten Wegen und Wasserbecken. Oberhalb lag an einem Hof ein zweiter großer Saalbau, daneben Häuser hoher Funktionäre. Inwiefern die Anlage je den Charakter einer eigenständigen Stadt erlangte, mit Markt und regulären Wohnquartieren, ist hingegen unklar. Al-Hakam II., Sohn und Nachfolger des Gründers, verlegte bereits 975 die Residenz zurück nach Córdoba. Im Bürgerkrieg wurde Madinat al-Zahra 1009 und 1010 geplündert und anschließend zerstört.