Überblick
Madinat al-Zahra ist einer der bedeutendsten archäologischen Fundplätze der islamischen Kultur im westlichen Mittelmeerraum. Als Residenz des Kalifen Abd al-Rahman III. im Jahr 936 gegründet, handelt es sich dabei um eine Palaststadt großen Ausmaßes, vergleichbar mit al-Qahira in Ägypten und al-Mansuriya in Tunesien. Im Bürgerkrieg 1009 zerstört und später nicht wieder überbaut, ist Madinat al-Zahra außergewöhnlich gut erhalten. Wie an kaum einem anderen Ort lässt sich hier die Pracht eines Kalifenhofes aus der Glanzzeit der islamischen Kultur im Detail untersuchen. Im Jahr 2018 wurde Madinat al-Zahra in die Liste des UNESCO-Welterbes aufgenommen. Das Kooperationsprojekt der Abteilung Madrid und der Junta de Andalucía am Vorplatz des Kalifenpalastes lenkt den Blick auf die alltägliche Funktionsweise des Herrschersitzes, die Amtsstuben, Werkstätten und Pferdeställe, aber auch die Baulogistik und das Empfangszeremoniell. Die Entdeckung und die archäologische Untersuchung eines monumentalen Palasttores veranschaulichen dabei die Ausbildung neuer Orte der Interaktion zwischen Herrscher, Hof und Bevölkerung, aber auch von Macht, Kontrolle und Ausgrenzung.
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