Überblick
Einer der drei Flüsse des antiken Athen – der Eridanos – quert das Gelände des Kerameikos. Er ist bereits seit der Antike weitläufig kanalisiert. Der Eridanos-Kanal fließt oberirdisch durch das Heilige Tor und dann weiter Richtung Westen. Der Eridanos war wesentlich für die Wasserversorgung der Handwerker im Kerameikos. Das antike Wassermanagement gehört daher zu den Bereichen des antiken Alltagslebens auf dem Kerameikos-Gelände, die schwerpunktmäßig durch die archäologische Forschung erschlossen werden. Voraussetzung für die dortige Töpferproduktion war eine ausreichende Wasserversorgung der Werkstätten. Angesichts des Wasserbedarfs der Töpfer und anderer Handwerker im Gelände vor den beiden Toren und bedingt durch den Fluss, der das Gelände durchquerte, wurde in der Antike im Kerameikos erheblicher Aufwand für die Sicherstellung der Wasserver- und -entsorgung betrieben. Davon zeugen zahlreiche Brunnen, Zisternen, Wasserleitungen und Abwasserkanäle sowie Überlaufeinrichtungen am Eridanoskanal, die bei den Grabungen ans Licht gekommen sind. Für die Wasserleitungs- und Kanalsysteme, denen zweifellos umfangreiche Planungen vorausgingen, war die Polis verantwortlich.
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