Überblick
Das Kastell Euryalos und die sog. Langen Mauern von Syrakus sind in ihrer Entstehung untrennbar mit der athenischen Expansion zwischen den Jahren 415-413 v. Chr. verbunden, von der Thykidides (VI. und VII. Buch) berichtet. Noch mehr als das wirtschaftliche Aufblühen der Stadt Syrakus, das nach dem totalen Sieg der Syrakuser begann/ansetzte und die finanziellen Mittel bereitstellte, war es die tief sitzende Angst vor einer erneuten Belagerung der Stadt, die die syrakusische Oligarchie veranlasst sah, die über der Stadt liegende Hochfläche von Epipolai mit einer 19,5 km langen Mauer in das Verteidigungssystem der Stadt einzubeziehen.
Das Kastell Euryalos, dessen Name sich von einer antiken Flurbezeichnung herleitet, liegt ca. 8km von der eigentlichen Stadt Syrakus entfernt und bildet den westlichen Abschluss der Stadtmauer auf der Hochfläche von Epipolai. Die gesamte Anlage hat eine Ausdehnung von etwa 180m in Nord-Süd- und 420m in Ost-West-Richtung. Mit ihrem unterirdischen Gangsystem und den drei gestaffelten Gräben im Vorfeld gehört sie zu den großartigsten und raffiniertesten Festungsanlagen der antiken Welt. Der Zeitpunkt der Erbauung des Kastells ist nicht überliefert. In dem Bericht des Thukydides über den Feldzug der Athener gegen Syrakus 415- 413 v. Chr., findet sich kein Hinweis auf die Existenz eines Kastells. Die Errichtung des Kastells ist hingegen im Zusammenhang mit dem Bau der Mauern von Epipolai zu sehen, die Dionysios l. um 402 v. Chr. anlegen ließ.
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