Überblick
Die antike Stadt Uruk, ihre Vororte und die umgebende Landschaft gehören zu den aus archäologischer Sicht bis heute am besten erhaltenen archäologischen Stätten Südmesopotamiens.
Die langjährigen Forschungen des Deutschen Archäologischen Instituts und anderer Forschungsinstitutionen konnten die überregionale politische Bedeutung und die Innovationskraft dieses Ortes insbesondere in der 2. Hälfte des 4. Jt. v. Chr. belegen. In dieser Zeit spielte Uruk eine zentrale Rolle in der Ausbildung der frühen mesopotamischen Hochkultur und war in den darauffolgenden 3500 Jahren fast durchgehend wichtiges wirtschaftliches, religiöses und Wissenschaftszentrum.
Durch die seit 1912 durchgeführten Ausgrabungen ist eine Vielzahl monumentaler Bauwerke bekannt, von denen einige Wissenschaftsgeschichte geschrieben haben. Trotz guter archäologischer Erhaltung sind jedoch nur selten Gebäude so hoch erhalten, dass ihr Aussehen für den Nicht-Spezialisten erkennbar ist oder sie für den Besucher vor Ort unmittelbar erfahrbar wären, wie dies beispielsweise bei der Steinarchitektur Ägyptens der Fall ist.
Die Bauten wurden vielmehr fast immer aus Lehmziegeln hergestellt, bei Erneuerung komplett eingeebnet oder sind durch jahrhundertelange Erosion bis auf die Fundamente heruntergewittert. Die Fundamentmauern reichen Wissenschaftlern jedoch aus, Grundrissplanung, Gebäudestruktur, technische Bauausführung und vielfach auch die Funktion einzelner Räume zu rekonstruieren. Eine Visualisierung, d.h. die graphische Rekonstruktion, soll dieses Wissen vermitteln und erlaubt gleichzeitig, Bauprozesse in ihren verschiedenen Arbeitsschritten nachzuvollziehen und die planerische und technologische Kenntnis der frühen Kulturen zu untersuchen.
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