Funeräre Landschaften, Kontakte und Mobilität in der Bronzezeit Nordwest-Arabiens

Das interdisziplinäre Projekt untersucht in Kooperation mit der saudi-arabischen Antikenverwaltung erstmals systematisch die bronzezeitlichen extramuralen Friedhöfe der Oase von Tayma in Nordwestarabien (ca. 3. – ausgehendes 2. Jt. v. Chr.) mit Methoden der Archäologie und Bioarchäologie.

Tayma (Saudi-Arabien): Funeräre Landschaft von Rujum Sa'sa' (von Nordwesten) © DAI Orient-Abteilung // A. Intilia

DAI Standort  Orient-Abteilung

Laufzeit  01.02.2020 - 28.02.2024

Projektverantwortlicher  PD Dr. phil. habil. Arnulf Hausleiter

Adresse 

Email  Arnulf.Hausleiter@dainst.de

Team  Friedrich Weigel, Alina Zur, Antonia-Charlotta Seifert

Laufzeit  2020 - 2024

Methoden  Radiokarbondatierung, 3D-Dokumentation, Digitale Dokumentation, Digitale grafische Dokumentation, Dokumentation Fund/Befund, Fotogrammetrie, Schichtdokumentation, Ausgrabungen, DNA-Analysen, Quellenkritik, Structure from Motion (SfM)

Partner  Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW) Dresden, Max-Plank-Institut für Menschheitsgeschichte, Jena, Referat Naturwissenschaften an der Zentrale, Heritage Commission des Kulturministeriums von Saudi-Arabien, Riad

Förderer  Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)

Projekt-ID  2326

Permalink  https://www.dainst.org/projekt/-/project-display/4620809

Überblick

Nach dem vorläufigen Abschluss der Siedlungsgrabungen in der Oase von Tayma (2004–2018), zielt das Projekt darauf ab, die Befunde der funerären Landschaft(en) von Tayma zu analysieren, die sich unmittelbar südlich der ummauerten Oase erstrecken. Die wenigen bisher durch systematische Ausgrabungen erfassten und datierten Grabanlagen der Bronzezeit (ca. 2000 – 1600 v. Chr.) in direkter Nachbarschaft der Oase zeigen vorwiegend lokale und regionale Elemente (Form, Bauweise, Keramik), doch sind auch Hinweise auf überregionale kulturelle Praktiken erkennbar (Beigabe von Statuswaffen levantinischen Typs in manchen der Gräber).

Viele durch ihre Lage weithin sichtbare Grabbauten greifen ein zentrales Element vorausgehender Perioden auf, das auf der gesamten Arabischen Halbinsel bis nach Jordanien nachweisbar ist und mit nicht-sesshaften Bevölkerungsgruppen assoziiert wurde.

Die schiere Anzahl der bislang identifizierten Anlagen (im Untersuchungsgebiet mehr als 1500 Grabbauten) lässt das Potenzial dieser Befunde erahnen. Eine gezielte Untersuchung bronzezeitlicher funerärer Landschaften Nordwestarabiens wird in einem weiteren Schritt zu einer Neubewertung der Bestattungssitten auf der Arabischen Halbinsel im Kontext bronzezeitlicher Netzwerke führen.

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Tayma (Saudi-Arabien): Ausgrabungsgebiet von Rujum Sa'sa' (Frühjahr 2020) © DAI Orient-Abteilung // J. Hubert
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Tayma (Saudi-Arabien): Grab RS-g110 vor der Ausgrabung © DAI Orient-Abteilung // N. Horn-Wittkuhn
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Tayma (Saudi-Arabien): Grab RS-g113 während der Ausgrabung © DAI Orient-Abteilung // A. Zur
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Tayma (Saudi-Arabien): Grab RS-g112 nach Ende der Ausgrabung (Orthofoto) © DAI Orient-Abteilung // J. Hubert
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Tayma (Saudi-Arabien): Grab RS-g111 / RS-g114 © DAI Orient-Abteilung // A. Zur